Bauerngasse und Am Zeughaus
Der Straßenname "Am Zeughaus" existiert seit dem Beschluss des Verwaltungs- und Polizeisenats vom 29. Oktober 1931 und zwar auf ausdrücklichen Wunsch und Antrag der Hausbesitzer der Bauerngasse 1-63 vom 3. November 1929, in dem es hieß: "... den beiden Häuserfronten zwischen Manggasse und Wolfsgasse und zwischen der Verbindungsgasse von der Bauerngasse zur Neuegasse und der Wolfsgasse die Bezeichnung "Am Zeughaus" zu geben". So wurde ein Teil der Bauerngasse in "Am Zeughaus" umbenannt und zwar: Bauerngasse 1 bis 2 in Am Zeughaus 1 und 21, Bauerngasse 23 bis 63 in Am Zeughaus 2 bis 42, Bauerngasse Nr. 65 bis 121 sowie 2 bis 48 blieben unverändert.
Die "Bauerngasse" hat ihrem Namen dem Volksmund zu verdanken und gibt Hinweis auf eine Ansiedlung von Bauern, die frühestens nach 1437 sich hier niedergelassen haben, als die Stadt nach einem Ankauf von Gebieten vom Deutschen Orden nach Norden und Westen erweiterte. Der Stadtteil hier hieß übrigens "Am oberen Anger", ein Hinweis dafür, dass hier Wiesen vorhanden gewesen waren (evtl. auch Weideplätze der Stadt). Die dort sich niederlassenenden Bauern stammten überwiegend aus dem Dorf Hilpersdorf, das einst südlich der Bellevue lag (es gibt noch heute dort einen Flurnamen Hilperskircher Flur). Der Ort verfiel damals, als die Bewohner vom reichsstädtischen Rat aufgefordert worden waren, in die Stadt zu ziehen.
Der Name "Bauerngasse" ist erstmals 1809 nachweisbar.
Blick vom Zeughaus auf Bauerngasse und Hadergasse. Deutlich ist zu erkennen, dass die Bauerngasse direkt in die Hadergasse überging, die Hadergasse also weiter nördlich verlief, wie dies bei den Ausgrabungen am alten Lebküchnerhaus auch deutlich zusehen war. In der linken Bildmitte rechts vom Eingang in die Hadergasse das Lebküchnerhaus - ganz rechts der Saalbau
Zeughaus mit Bauerngasse um 1916 - Hinter dem Zeughaus ist der Feuerwehrturm noch zu sehen
Am Zeughaus