Bergl
Der Wasserturm diente als Reservoir für die Bevölkerung des späteren Stadtteils Oberndorf, der auf über 3000 Einwohner angewachsen war. Durch die Schwerkraft beim Fall wurde der Druck so hoch, dass auch die obersten Wohnungen versorgt werden konnten. Er diente aber nur wenige Jahre seinem Zweck. Das aus dem Oberen Muschelkalk gewonnene Wasser war mit 35 Grad deutlich härter als das Schweinfurter mit 16 Grad und wurde insbesondere von der Industrie abgelehnt, die eine Verkalkung ihrer Heizkessel fürchteten. Kurze Zeit nach der Eingemeindung Oberndorfs 1919 wurde der Turm stillgelegt. Er steht heute unter Denkmalschutz und wurde in den Jahren 1974 und 1995 renoviert, später wurden auch neue Fenster eingebaut.
Ab Ende der 1970er Jahre gab es im Erdgeschoss eine Werkstätte für arbeitslose Jugendliche. Seit Juni 2004 hat der Bürgerverein Bergl den Wasserturm gepachtet und in 2800 Stunden ehrenamtlicher Arbeit renoviert.
Der Schweinfurter Stadtteil "Bergl" entstand in den 1950er bis 1970er Jahren auf der Oberndorfer Gemarkung (ab 1951), geplant als Wohnsiedlung für die in der Schweinfurter Großindustrie beschäftigten Arbeiter und Angestellte mit vielen Werkswohnungen. Noch heute herrschen am Bergl weitgehend Mietwohnungen vor, im nördlichen Teil vor allem Hochhäuser, Die einzige historische Bausubstanz des Stadtteils aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist der Oberndorfer Wasserturm von 1911, der auch zum Wahrzeichen des Stadtteils wurde und früher der Wasserversorgung des Stadtteils Oberndorf diente.
Danke an Johannes Rösch
Aktuelle Fotos mit freundlicher Genehmigung von SierraFoxtrotPhptpgraphy: