Fränkischer Hof
Zehntstraße 11
Dr. E. Saffert führte zu diesem (oben abgebildeten) Foto folgendes aus:
" Der "Fränkische Hof" war eines der ältesten Schweinfurter Gasthäuser: Professor Johann Kaspar Bundschuh nannte ihn bereits in seiner 1802 erschienenen historisch-topographisch-statistischen
beschreibung von Schweinfurt: "Zur bequemen Unterkunft für Reisende und Fremde hat die Stadt 12 öffentliche Gasthöfe", von denen sich nur der "Fränkische Hof" (und das "Rote Roß") am alten Platz
bis in die Gegenwart erhalten haben ("Wilder Mann" und "Grüner Baum" haben den Standort gewechselt, alle anderemn gibt es nicht mehr).
Der "Fränkische Hof" ist aber sicher noch älter. Die Fensterstürze deuten auf das späte 18. Jahrhundert hin, die Dachgauben sind jünger. Die Namen der Wirte jener frühen Zeit sind nicht
bekannt. Als erster wird 1856 Heinrich Niedt genannt. Der in der Inschrift auf dem Bild genannte Karl Schorr (er hat diese Inschrift auch anbringen lassen) war - soweit zu ersehen ist - von 1898
bis 1908 Wirt und Besitzer der Gastwirtschaft. 1913 war es Johann Leonhard Otto. Die späteren Wirte sind sicher der noch lebenden Generation bekannt. Auch Karl Schorr bezog sein Bier von der
Brauerei Wagner. Der an einem Ausleger hängende Stern, das Wirtshausschild, diente ursprünglich nicht der Werbung. Es war ein Rechtsmal, das anzeigte, dass auf dem Grundstück eine
Schankgerechtigkeit ruhte, ein "radiziertes" Gewerberecht, das nicht an die Person des Inhabers gebunden war. In jüngster Zeit abgebrochen und wieder aufgebaut, dient das Gebäude nun anderen
Zwecken."