Herberge zur Heimat
Siebenbrückleinsgasse 10
1885 gründete die Diakonie in Schweinfurt den Verein für Durchreisende, „Herberge zur Heimat“, der in der Siebenbrückleinsgasse 10 ansässig war. Der "Verein für Durchreisende" wurde 1963 aufgelöst.
Hier hatten sich übrigens im Jahre 1905 drei junge Männer in einer Wohnung in der Herberge zur Heimat erstmals getroffen, um anhand der Bibel ihre Lebensfragen zu besprechen. Der Kreis wuchs und am 15. August 1909 wurde der Christliche Verein Junger Männer gegründet. In der Krummen Gasse 35/I fand man zunächst eine neue Bleibe. 1919 konnte der junge Verein durch großzügige Spenden aus dem Hause Krönlein das Restaurant-Cafe „Kaiserhof“ in der Luitpoldstraße 1 erwerben.
Die Volksküche, die dort später ansässig war, gab es schon seit 1931 und sie ist damit eine der ältesten sozialen Einrichtungen Schweinfurts.
In den Wintermonaten 1929/30 und 1930/31, mitten in der großen Arbeitslosigkeit, gab das Wohlfahrtsamt an alleinstehende Arbeitslose ein Mittagessen aus. Preis: 60
Pfennig.
Die Essenausgabe wurde zur festen Einrichtung. Für 40 Reichsmark im Jahr mietete der Stadtrat die Sommerwirtschaftsräume des Gasthauses „Zur Post“ in der Langen Zehntstraße
9.
Die Arbeitsgemeinschaft der Schweinfurter Frauenverbände bekochte die Armen Schweinfurts.
Doch schon im April 1932 wurden die Räume zu klein für die 616 Gäste im Monat, und die Volksköche musste umziehen in die Siebenbrückleinsgasse 10.
Die „Herberge zur Heimat“ des „Vereins für Durchreisende“ wurde das neue Domizil. Für 15 Pfennig Selbstkostenbeteiligung gab es einen halben Liter Suppe, je ein Viertelliter Gemüse
und Kartoffeln und 70 g
Fleisch. 1963 jedoch wurde der „Verein für Durchreisende“ aufgelöst.