Gasthof zum Stern
auch "Zum goldenen Stern"
einst Obere Straße 6
Erstmals dokumentiert ist dieser Gasthof in der Oberen Straße im Jahr 1780.
1820 wurde der bekannte Gastwirt Georg Josua Schwanhäuser mit seiner Ehefrau Susanne Magdalene Betreiber dieser Gaststätte. Dieses Wirtsehepaar ist für Schweinfurt von wichtiger Bedeutung,
denn sie haben die "Schweinfurter Schlachtschüssel" in diesem Hause erstmals abgehalten und gelten somit als Erfinder dieses Schweinfurter Events. Im April 1820 wurde er als anerkannter
Metzgermeister und Gastwirt übrigens in die "Schweinfurter Bürgerschaft" aufgenommen. Wenige Zeit später erwarb er das Haus in der Oberen Straße, um hier den Gasthof "Goldener Stern" zu
betreiben.
Bundschuh erwähnt in seiner Beschreibung der Stadt Schweinfurt im Jahre 1802 einen Gasthof "Goldener Stern", der zuvor an dieser Stelle von einem anderen Gastwirt betrieben wurde. Zweifellos
gehörte somit bereits damals die Gaststätte zu den besseren der Stadt.
Die Schweinfurter Schlachtschüssel dürfte dann dort um 1840 ihren Anfang genommen haben.
Schwanhäuser steig zu einem hochgeachteten Mann der Bürgerschaft Schweinfurts auf und gehörte zum "Verein der gebildeten Einwohner Schweinfurts", zur Gesellschaft "Harmonie" und zum
"Liederkranz". Bis 1843 betrieb er das Lokal, zog sich jedoch wegen schwerer Erkrankung seiner Gattin aus dem Berufsleben zurück. Diese starb 1851, er selbst 1876 im hohen Alter von 80
Jahren.
1878 wurde hier die Schweinfurter "Bäckerinnung" gegründet. Die Sozialdemokraten gründeten hier am 27. Juli 1878 den "Wahlverein zur Erzielung volkstümlicher Wahlen".
1920 wurde die Hofeinfahrt zugemauert, in der viele Schweinfurter Schlachtschüsseln stattgefunden hatten (siehe das Fenster oben).
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Gaststätte nicht mehr Fuß fassen und sie wurde Ende der 1950er geschlossen. das Haus wurde abgebrochen und im neu errichteten Haus fand sich das
Stoffgeschäft Markert ein.
2000 wurde das Gebäude im Rahmen der Altstadtsanierung erneut ersetzt.