Grüner Baum
Philosophengang 9 (zuvor Burggasse 15)
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich ein Gasthaus "Grüner Baum" in der Burggasse 15, wo Caspar Cramer eine Gaststätte betrieb. Über der Türe findet sich noch heute das Wappen der
Familie Cramer mit der Abbildung eines grünen Baums und den Familieninitialen CC.
Erstmals im Adressbuch des Jahres 1865 findet sich der Büttner und Brauer Christoph Finger als Koch und Eigentümer des Anwesens Nr. 787 D "Vor dem Oberthore". Das Obertor wurde 1872
abgerissen.
Somit befindet sich an dieser Stelle spätestens ab 1865 ein Restaurant, eines der ersten außerhalb der reichsstädtischen Stadtmauer. Nachfolgerin war nach seinem Tode seine Ehefrau Barbara
Finger und ab 18 Januar 1883 deren Sohn Friedrich Finger.
1903 verkaufte dessen Witwe die Gaststätte - Restauration genannt - an Christian Wagner, Eigentümer der Wagner-Brauerei, die gegenüber dem Zeughaus ihren Sitz hatte. Von da nannte sich das
Restaurant "Ausschank der Brauerei Wagner".
Die meisten Kunden kamen zu jener Zeit aus der benachbarten Kartonfabrik "Allmis" am Obertor.
Das Haus bekam erst im Jahre 1920 seine heutige Gesamtform, denn in jenem Jahr wurde ein Aufstockung vorgenommen und das Dach wurde in seiner heutigen Form erstellt.
Das Haus wurde durch Bomben im 2. Weltkrieg erheblich beschädigt und erst 1949 wieder hergestellt. Es wurde als Gastwirtschaft dann von Hans Schneider geführt, bis es schließlich an das
Brauhaus Schweinfurt verkauft wurde. Während der Altsstadtsanierung erwarb die Stadt Schweinfurt das Anwesen, das längere Zeit verschlossen blieb. Nach Modernisierung durch private Investoren
wurde hier das "Habaneros" durch Frank Keller eröffnet; das Lokal blieb mexikanisch und nennt sich heute "Chumbos".