Hadergasse
Die "Hadergasse" ist mit ihrem Namen seit 1501 nachgewiesen. Die Herkunft des Namens ist spekulativ. Am wahrscheinlichsten dürfte die Vermutung sein, dass Haderer (Hader= abgelegte Kleidungsstücke oder Lumpen) wie Hirten, Totengräber, Bachkehrer usw. als "Angehörige des unehrlichen Gewerbes" am Stadtrand wohnen mussten. Dies könnte im Bereich der Hadergasse gewesen sein. Weniger wahrscheinlich ist die Interpretation des Namens dahingehend, dass es sich um Hader (Streit) handelte, der zwischen nach 1437 in die Stadt gezogenen Bauern und früheren Bewohnern dort bestanden haben könnte........
Büttnerei Lorenz Alt - Hadergasse 31 - Belegschaft um 1930
Links vorne im Bild die Seniorchefin; auf dem Fass in der Mitte sitzend Herr Ludwig Heim, geb. 23.04.1906 in Obereisenheim, gest. 17.02.1978.
Nach einer Büttnerlehre in Wipfeld arbeitete er dort einige Zeit, anschließend in Volkach und schließlich bei der Fa. Lorenz Alt in der Hadergasse in Schweinfurt. - Danke an Herr Karlheinz
Heim aus Grafenrheinfeld, der dieses Foto zur Verfügung gestellt hat.
Es handelt sich bei obiger Treppe um eine freitragende Treppe mit steinernen Trittstufen als rechtsgängige Spindeltreppe. Auffallend die reichprofilierte, massige und kunstvoll gearbeitete innere Treppenwange. Die Treppenhausfenster mit Butzenscheiben in Bleiverglasung vervollständigten das mittelalterliche Aussehen.
Erbaut hatte dieses Haus der Syndicus Paul Bruckner ab dem Jahr 1598. Seine Tochter heiratete den bekannten Stadtphysikus Dr. Johann Laurentius Bausch. Ab 1800 war die Familie Lebküchner Eigentümer dieses prachtvollen Anwesens, das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört wurde.