Historische Gesamtansichten von Schweinfurt
Die älteste Ansicht von Schweinfurt: (im weiteren zeitlich geordnet)
Dies ist die älteste erhaltene Gesamtansicht von Schweinfurt aus dem Jahre 1550, abgedruckt in der COSMOGRAPHIA des Sebastian Münster. Die Ansicht ist allerdings nicht naturgetreu sondern eine Art Sammelansicht.
Im Buch "Schweinfurt - Bilder einer Stadt in der Druckgraphik vom 16. bis 19. Jahrhundert" ist hierzu folgendes ausgeführt:
Die COSMOGRAPHIA des S. Münster (1488 - 1552) ist die zweitälteste der berühmten Weltchroniken, die nach der Erfimdung der Buchdruckkunst erstmals mit Illustrationen versehen wurden. Sie folgte dem 1493 publizierten Städtewerk des Hartmann Schedel aus Nürnberg und erfuhr wie dieses eine große Verbreitung. Von 1544 bis 1628 erschien eine Fülle von Ausgaben in verschiedenen europäischen Sprachen, und ab 1550 wurde das Buch mit authentischen Ansichten bereichert...... Schon 1528 hatte Münster in Form eines Rundschreibens bei fürstlichen und städtischen Gönnern um Mithilfe bei der Erstellung des Werkes gebeten. 1549 sandte dann der aus Schweinfurt stammende Humanist Dr. Johann Sinapius den von ihm verfassten Text über seine Heimatstadt an Münster in Basel. Ob Sinapius dem Verleger auch die Skizze von Schweinfurt lieferte, konnte bisher nicht geklärt werden."
"Um den technischen Bedingungen des Satzspiegels der COSMOGRAPHIA zu genügen, wurden die Gebäude zusammengedrängt und der Hintergrund erhöht. Der Betrachter blickte von der Maininsel auf die
gegenüberliegende Stadt und wählte das Brückentor zum Mittelpunkt der Darstellung. Am linken Bildrand erscheint die Fischerpforte mit den vier Türmchen am Dach. Den breiten Turm zwischen den
Stadttoren zu benennen, fällt schwer. Es handelt sich wahrscheinlich um einen der Stadttürme oder den eines Vorgängerbaus des Rathauses. Die Johanniskiche im rechten Bildfeld ist auf Grund
einiger Merkmale als die Hauptkirche der Stadt gekennzeichnet. Der Turmhelm überragt alle anderen Gebäude. Das oberste Geschoß des Kirchenturmes weist zwei parallel verlaufende Linien auf, die
entweder das Gesims oder eine Holzgalerie darstellen sollen. Zahlreiche, heute noch zu sehende Kragsteine trugen früher die Galerie. Man vermisst zwar das romanische Querhaus, doch zeigt das
Langhausdach jene Gauben, die auch durch viele spätere Ansichten belegt sind. Zwischen der Johanniskirche und der Stadtmauer lugen die getreppten Giebel des Ebracher Hofes hervor. Am äußersten
rechten Bildrand erscheint vermutlich der Turm der St. Salvatorkirche."
Hier die kompletten Seiten aus der COSMOGRAPHIA:
Gesamtansicht von Schweinfurt - Holzschnitt von A. Saur 1597
Gesamtansicht Schweinfurt von der Mittagseite (Süden) von Matthaeus Merian 1648
Schweinfurt aus der Vogelschau von Matthaeus Merian 1648
Kupferstich von Christoph Riegel um 1690 - Gesamtansicht von Schweinfurt von der Mittagseite (Süden)
Schweinfurt von der Mittagseite (von Süden) um 1700
Kupferstich von Joseph Fridrich Leopold (1668 - 1726) Augsburger Kupferstecher und Verleger - vergrößerbar!
Schweinfurt von Süden - 1747 ( Bild oben - bitte durch Anklicken vergrößern)
Künstler ist unbekannt; Inschrift in der Kartusche: Schweinfurter Gesangbuch;
Aus: Joh. Christoph Göpner, Gottgeheiligtes Harpfen=Spiel, Oder: Neu vermehrtes Schweinfurterisches Gesangbuch.... 6. Auflage, Schweinfurt 1747
Schweinfurt - Prospekt der Reichsstadt Schweinfurt von der Morgenseite (oben) 1782 - Radierung von Elias Schmidt nach Zeichnung von Johann Adam Philipp Stößel
Schweinfurt - Prospekt der Reichsstadt Schweinfurt von der Mittagsseite (unten) 1783 - Radierung von Elias Schmidt nach Zeichnung von Johann Adam Philipp Stößel
Gesamtansicht Schweinfurts von der Nordostseite um 1828 - Lithographie von Gustav Kraus nach Heinrich Adam - vergrößerbar!
Schweinfurt von der Mittagseite (Süden) - handkolorierter Kupferstich von Andreas Friedrich Kornach 1836
Schweinfurt von der Mitternachtseite (Norden) - handkolorierter Kupferstich von Andreas Friedrich Kornacher 1836
Schweinfurt von der Morgenseite (Westen) - handkolorierter Kupferstich von Andreas Friedrich Kornacher 1836
Gesamtansicht von Nordosten mit Main auf der linken Seite - Altgouachierte Aquatinta von Tanner nach Kornacher um 1845
Aus F. Menk-Dittmarsch "Der Main von seinem Ursprung bis zur Mündung".
Vergrößerbar!
Gesamtansicht von der Morgenseite (Westen) um 1850 - Stahlstich von Mayer/Bamberger
Gesamtansicht Schweinfurts von Osten (Morgenseite) her gesehen. Der Holzstich zeigt Schweinfurt im Jahre 1852.
Zu diesem Holzschnitt ist folgender Text ausgeführt:
"Schweinfurt (Suinforto, Trajectus Suevorum), ehedem reichsfreie Stadt unterm 50° 10' der Breite, 27° 29' der Länge, 622' über dem Meere am rechten Mainufer an der Ludwigs=Westeisenbahn gelegen, mit 1633 Familien, 7773 Einwohner, 2126 Gebäuden, von denen 2102 Privatgebäude, 3 Kirchen, 5 Cultusgebäude, 8 Schul- und Wohlthätigkeitsgebäude, 9 Bureaus und Dienstwohnungen, also 25 öffentliche Gebäude sind.
Die Stadt ist der Sitz eines kgl. Kreis- und Stadtgerichtes, eines Stadtcomissariates, eines Landgerichtes, eines Rent- und eines Hauptzollamtes, einer Telegraphenstation, einer Bahnhof- und
Postverwaltung, einer Bauinspektion, einer Salzoberfaktorei, eines protestantischen Decanates mit 2 Pfarreien, eines katholischen Pfarramtes, eines Gymnasiums, einer lateinischen Schule, eines
Handlungslehrinstituts, einer Landwirthschafts- und Gewerbsschule, einer höheren Mädchenschule, hat zwei Zuckerraffinerien von U. Wüstenfeld und Sattler u. Comp., Bleiweiß-Farbenfabrik von
Gademann und Berg, eine Ultramarinfabrik von H. Gademann, eine Farbenfabrik von W. Sattler , mechanische Baumwollenspinnerei, 2 amerikanische Mühlen, viele andere Mühlen, Tabakfabriken, 8
Jahrmärkte, eine Messe, Getreide-, Viktualien- und Wollmärkte, Wein-, Getreide-, Holz-, Obst-, Gemüsebau und Gemeindewald, Schifffahrt, Groß- und Speditionshandel, ein Bürgerspital, ein
Krankenhaus, ein Armen-Versorgungs- und Waisenhaus, ein Leihhaus mit Sparkasse.."
Schweinfurt von Süden ca. 1898
Schweinfurt vom Westen um 1902
Oberes Bild: Luftbildaufnahme aus dem Jahr 1938. Zentral die St. Johanniskirche. Dahinter links an der Stelle des heutigen Rückert-Baus die Schule am Kirchplatz, links der Marktplatz mit dem ehem. Cramer-Haus am Eingang der Zehntstraße (links), unten die "Krumme Gasse" und der "Obere Wall"
Jedes Foto lässt sich mit Anklicken vergrößern!