Obere Straße
Der Name ist im Volksmund entstanden. Bereits in der Beschreibung der Stadt durch Reichsvogt Paul Rosa ist der Name erwähnt, somit spätestens in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Teilweise ist auch der Name "Obere Gasse" oder "Obertorgasse" zu finden. Auch in der Chronik des Stadtschreiber Johann Heberer (ab 1599) findet sich der Name. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung "Obertorgasse" auch für einen Teil des Kornmarkts verwendet.
Das bemerkenswerte an obiger Treppe ist das Fehlen des Treppenanfängers, wobei sich die innere Treppenwange gleich vom Fußboden erhebt und in Rechtsdrehung nach oben schraubt.Über der Eingangstür die Namen der Erbauer Johann Hoefel und Anna Rueferin (Rüffer) sowie eine Anzahl von Wappen mit Namen Schweinfurter Bürger zu deren Gedächtnis. Heute steht nur noch das Erdgeschoss dieses einst prächtigen Renaissance-Hauses.
Die oben abgebildete, in der Oberen Straße 11 noch vorhandene Reichsvogtei wurde nach den Forschungen des ehemaligen Stadtarchivars Dr. Erich Saffert, veröffentlicht im Schweinfurter Heimatkundlichen Wörterbuch, erstmals im Jahre 1503 in einem Hof eingerichtet, der zuvor der Ritterfamilie von Wenkheim gehört hatte, weshalb die daneben liegende Gasse auch "Wenkheimer Gässchen" benannt ist. Die Stadt kaufte im Jahr 1445 den Wenkheimern dieses Areal ab. Im Stadtverderben 1554 wurde das dortige Gebäude völlig zerstört und ist in den Jahren 1556/57 als "bescheidenes Gebäude wieder errichtet und 1560 mit einem Turm versehen worden". In den Jahren 1676/77 wurde dann jenes Gebäude abgerissen und neu errichtet.
Das Anwesen gehörte einst dem Schreinermeister Otto Herbst u. wurde dann von der Fa. Kugelfischer erworben. Dieses Treppenhaus war als Turmbau mit kreisrundem Grundriss an der Hofseite des Wohnhauses angebaut worden. Die Treppe wwindet sich als linksgängige Spindeltreppe nach oben.
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