Schweinfurter Soldaten im Ersten Weltkrieg
Das kgl.-bayerische Landsturm-Infanterie-Bataillon Schweinfurt
Höchst interessant, die folgenden Fotos, insbesondere jene von der Ostfront. Und dumm waren sie offensichtlich nicht, unsere Schweinfurter Soldaten, was die "Verbrüderung" mit den sibirischen Schützen im Dezember 1917 deutlich macht.... Na, ist doch besser als Schießen!
Die Schweinfurter Truppe bestand natürlich nicht nur aus Schweinfurter Soldaten. Hier waren auch Soldaten aus dem Landkreis und angrenzenden Regionen beteiligt. Die Fotos zeigen
jedoch, dass der Name Schweinfurt hochgehalten wurde. Natürlich waren die "echten" Schweinfurter auch hier dabei!
Fotos bitte durch Anklicken vergrößern. Es gibt interessante Details!
In Schweinfurt:
Briefe und Karten:
OSTFRONT
Auf der Rückseite des Fotos ist vermerkt:
Russland – Stellung zwischen den Flüssen Newda und Serwetz - bei
Beresowetsch – Herbst und Winter 1915 – Hauptmann nebst Unteroffizier
Rechts Schild: Hauptmann Heimberger – Führer der 2. Kompanie Landsturm
Bataillon Schweinfurt – dahinter ein kleines Gärtchen mit Schild: Betreten der Gartenanlagen streng verboten."
Humor hatten und haben sie, die Schweinfurter...
Auf der Rückseite des vorstehenden Fotos ist wörtlich folgender Vermerk niedergeschrieben: "
Zur Erinnerung an die Verbrüderung der 2.Kompanie des bayr. Kgl. Landsturm Bataillon Schweinfurt mit den 25 sibirischen Schützen vor Beresowetsch am Serwetz-Fluss am 8. Dezember 1917.
Am 9. Dezember machte ich und 12 Mann den ersten vom Bataillon einen Gegenbesuch in die russische Stellung. Herzl. Gruß Dein Bruder Kurt"
Zur Verbrüderung kurz folgende Ausführungen:
Ende November 1917 trat an der Front in Russland weitgehende Waffenruhe ein, die zum Teil stillschweigend, teilweise aber auch ausdrücklich vereinbart wurde. An der Front der Schweinfurter
Stellungen war zunächst eine Kontaktaufnahme nicht möglich, da aufgrund dauernden Regens der Newda- und Serwetschgrund völlig überschwemmt war. Die Division hatte jedoch angeordnet, dass alle
Russen, die in die deutsche Stellung kämen, als Gäste zu behandeln seien. Am 4. Dezember 1917 wurde zu Soly zwischen Vertretern der russischen Westfront sowie der russischen II,, III. und X.
Armee einerseits, und dem Chef der Heeresgruppe Eichhorn als Vetreter des Oberbefhlhabers Ost andererseits ein Waffenstillstand abgeschlossen, in welchem unter anderem ein "Verkehr mit dem Feind"
über die vordersten eigenen Hindernisse hinaus verboten wurde und eine neutrale Zone bestehen sollte.
Bei Überschreitung sollten die Gegner automatisch Kriegsgefangene sein.
Dies wurde jedoch nocht so gehandhabt, zumindest nicht in der Schweinfurter Abteilung. Viele
russische Soldaten kamen an den deutschen Drahtverhau, um sich mit den Schweinfurter Soldaten zu unterhalten. Dabei waren stets auch Dolmetscher zugegen. Sie kamen auch in die Gräben der
deutschen Stellungen, wobei es zu Verbrüderungen kam und diese auch gut bewirtet wurden. Die russischen Soldaten wunderten sich sehr, dass fast jeder deutsche Soldat eine Taschenuhr besaß und
wollten diese erwerben. Sie freuten sich, dass Kompaniefotogrefen von ihnen mit deutschen Soldaten Fotos machten, wie hier dargestellt, und kamen ständig zurück, um sich Abzüge dieser Fotos zu
holen. Am 14. Dezember 1917 spielte sogar eine russische Militärkapelle vor dem Drahtverhau des Unterabschnitts III. Trotz des eindeutigen Befehls, gegnerische Stellungen nicht zu betreten,
folgten viele der Schweinfurter Einheit den Einladungen russischer Soldaten, deren Stellungen zu besuchen und sie wurden dort bestens bewirtet!
Rückseite: "Rußland 1917 - Stellung der 4. Komp.Landst. Batl. Schweinfurt F. Ltn. Siegel
Text der Rückseite:
3. Komp. ....... Infant. Battl. Schweinfurt auf Gallipoli ( türk. Halbinsel, siehe hier ) Stellung
(Stützpunkt Z) am ...... Rußland Winter 1917/1918
WESTFRONT
Am 14. Oktober 1915 ereignete sich im Eisenbahntunnel ein schweres Unglück, als ein mit Handgranaten beladener Eisenbahnwaggon explodierte. Die Folge waren hunderte tote deutsche Soldaten,
die dort Stellung bezogen hatten. Teile des Bataillon Schweinfurt halfen bei der Bergung und den Aufräumarbeiten. (Kgl. Bayer. Landsturm -Bataillon Schweinfurt)
Sonstiges: