Fest der Leibesübung im Gau XVI Bayern

Schweinfurt 14.-16. Juli 1939

 

Danke an Herrn Hartmann aus Schonungen, der dieses Buch zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte

 

Markige Worte stehen am Anfang dieses von der nationalsozialistischen Arbeiterpartei und ihrer Propaganda geprägten Turnfestes. Sie beendeten ihre "Karriere" durch Flucht oder Tod.

 

Gauleiter von Mainfranken Otto Hellmuth:

 

Kurz vor Einmarsch der amerikanischen Truppen erklärte Hellmuth in einem letzten Aufruf am 28. März 1945:

 

„Die Lage ist ernst, aber keineswegs hoffnungslos! Die Führung trifft alle Maßnahmen, die die Lage erfordert. Die Stunde unserer Bewährung ist gekommen! Wer nur eine Sekunde seine Pflicht vergisst, ist Verräter an der Sache des Volkes. Feiglinge sind rücksichtslos zu beseitigen! In unseren Herzen darf nur noch der Hass und der Wille zu entschlossenem Widerstand Platz haben. Auch von Mainfranken soll der Gegner berichten, dass er ein entschlossenes und tapferes Volk antraf!"

Anschließend tat er genau das, was er dem gemeinen "Volksgenossen" bei Androhung der Todesstrafe verboten hatte; er flüchtete mit seiner Familie und der Gauleitung sowie dem Würzburger Oberbürgermeister Theo Memmel am 2. April 1945 zunächst nach Untermerzbach bei Ebern und dann über Haßfurt am 9. April 1945 nach Eggolsheim bei Forchheim.  Am 14. April 1945 löste sich die NSDAP in Mainfranken offiziell auf. Seine Frau und Kinder fanden schließlich in Oberbayern Schutz, während sich Hellmuths Spur in Tirol verlor. In Bayern in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, blieb er unerkannt. Zusammen mit seinem ehemaligen Adjutanten flüchtete er nach Norddeutschland.

 

Oberbürgermeister Pösl (Schweinfurt):

 

Beim Einmarsch der US Armee am 11. April 1945 verhielt sich Pösl anders als die meisten NS-Funktionäre in vergleichbarer Position, die entweder untertauchten oder erbitterten Widerstand organisierten. Vielmehr lehnte er eine Einbeziehung Schweinfurts in die Kampfhandlungen ab und übergab die Stadtverwaltung persönlich an die US-Armee.  Am gleichen Tag nahm sich Pösl durch einen Sprung aus einem Fenster der Goetheschule das Leben. Anlass war vermutlich die ihm überbrachte falsche Nachricht, dass seine Frau sich und ihre beiden Kinder getötet hätte.