Die Schweinfurter Pferdebahn
Die Schweinfurter Verkehrsbetriebe sahen um 1900 etwas anders aus als heute.
Zwischen dem Mühltor und dem heutigen Hauptbahnhof war ab 1895 ein auf Gleisen gezogener Pferde-Personenwagen 30 Mal täglich unterwegs. Die Gaststätte "Straßenbahn" in der Rückertstraße erinnert heute noch daran.
So war die Einführung dieser "Straßenbahn" der absolute Hit im Schweinfurt des Endes des 19. Jahrhunderts und man begab sich anfangs extra vom Umland in die Stadt um diese revolutionäre Neuerung in Anspruch zu nehmen. Und revolutionär war das wirklich, denn diese Straßenbahn war die erste kommunale Straßenbahn in Bayern!
Die Trasse führte vom Bahnhof durch die Hauptbahnhofstraße, den Steinweg, heute Schultesstraße, die Spitalstraße, den Marktplatz bis in die Rückertstraße ( mit Endstation in der Nähe der ehemaligen "Gaststätte zur Straßenbahn") und endete am Gaswerk außerhalb der Stadtbefestigung in der Nähe des (damals nicht mehr existenten) Mühltores, wo eine Wagenhalle mit zwei Gleisen und der Pferdestall mit sechs Boxen stand.
Die Bahn wurde am 5. Mai 1895 eröffnet. In der Krisenzeit wurde der Betrieb am 31. Januar 1921 endgültig eingestellt. Am 11. Februar 1925 trat an die Stelle der Straßenbahn ein privater Omnibusverkehr, der am 1. Juli 1927 in städtische Regie, heutigen Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Schweinfurt, überging.
Den ersten "Kraftomnibus", mit dem am 11. Februar 1925 der öffentliche Nahverkehr in Schweinfurt neu aufgenommen wurde, stellte ein Privatunternehmer. Zwei Jahre später übernahm die Stadt selbst den Omnibus-Linienbetrieb in eigener Regie.