Die Unternehmer
Friedrich Fischer (1849 - 1899)
Investor / Investoren (1897 – 1909)
Friedrich Fischer
(1849 - 1899)
Friedrich Fischer wurde am 19.03.1849 in Schweinfurt geboren.
Er eröffnete am 16.10.1872 eine Reparaturwerkstätte für Nähmaschinen mit angeschlossenem Handelsgeschäft für Nähmaschinen und Fahrräder im elterlichen Anwesen Obere Straße 8.
Die Verbindung von Nähmaschinen und Fahrrädern war branchenüblich. Sein Vater, Moritz Fischer, hatte ein Tretkurbelfahrrad entwickelt. Dies dürfte – mehr als 20 Jahre später – seine
Entscheidung zum Handel / Bau von Fahrrädern mit beeinflußt haben.
Bereits 1875 bezeichnet sich Friedrich Fischer als Maschinenfabrikant. Er errichtet eine mechanische Werkstätte mit Schlosserei und Dreherei.
Im Jahre 1883 konstruiert Friedrich Fischer eine Kugelbearbeitungsmaschine. Mit dieser Schleifmaschine ist es erstmals möglich gehärtete Stahlkugeln gleichmäßig rund zu schleifen und in
großen Stückzahlen herzustellen. Dank dieser Erfindung des „Kugelfischers“ tritt das Kugellager seinen Siegeszug um die Welt an.
Das Haus Schäfer erklärt das Jahr 1883 zum historischen Gründungsjahr der FAG Firmengruppe.
1890 erfolgt die Umsiedlung in ein neu erworbenes Anwesen am Markt 24. Dort laufen bereits 12 Kugelmühlen. Für die Weiterentwicklung der Kugelbearbeitungs-maschine erhält Fischer am 17. Juli
1890 das Patent Nr. 55783.
Am 19. November 1891 wird beim Registergericht in Schweinfurt die Umbenennung seiner Firma in „Automatischen
Kugelfabrik Friedrich Fischer“ eingetragen.
Im Jahre 1892 pachtet Friedrich Fischer die städtische Spinnmühle.
1896 veräußert Friedrich Fischer sein Geschäft für Nähmaschinen, Fahrräder und Musikalien und erwirbt ein 40.000 m² großes Grundstück in der Hauptbahnhof-straße (damals noch Gemarkung
Oberndorf). 1896 stellt Friedrich Fischer den Bauantrag für ein neues Werk am Hauptbahnhof.
Das neue Werk war der endgültige Übergang zum Industrieunternehmen. Pro Woche wurden dort rund 10 Millionen Kugeln produziert.
Am 30.03.1897 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft, die „Erste Automatische Gußstahlkugel-Fabrik, vorm. Friedrich Fischer AG“ umgewandelt.
Friedrich Fischer übernimmt die technische Leitung. Mehrheitsaktionär ist ein Bankier.
Am 02. Oktober 1899 stirbt Friedrich Fischer im Alter von nur 50 Jahren an einem Schlaganfall. Sein einziger Sohn stirbt kurze Zeit später.
400 Mitarbeiter verlieren mit ihm, dem Erfinder-Unternehmer, die treibende Kraft.
Das Unternehmen gerät noch mehr in finanzielle Schieflage, zumal die Krise in der Kugelindustrie, verursacht durch Überproduktion, hohen Wettbewerbsdruck, Schutzzölle etc., anhält.
(©AKI/2015/Fiedler-FAG037)
Investor / Investoren
(1897 – 1909)
Vorbemerkung:
1896 veräußert Friedrich Fischer sein Geschäft für Nähmaschinen, Fahrräder und Musikalien und erwirbt ein 40.000 m² großes Grundstück in der Hauptbahnhof-straße (damals noch Gemarkung
Oberndorf). 1896 stellt Friedrich Fischer den Bauantrag für ein neues Werk am Hauptbahnhof.
Das neue Werk war der endgültige Übergang zum Industrieunternehmen. Pro Woche wurden dort rund 10 Millionen Kugeln produziert.
Fortführung des Unternehmens durch Investor / Investoren:
Den Schritt zum Industrieunternehmen kann Friedrich Fischer offensichtlich nicht alleine finanzieren:
Am 30.03.1897 wurde die Firma von Friedrich Fischer in eine Aktiengesellschaft, die „Erste Automatische Gußstahlkugel-Fabrik, vorm. Friedrich Fischer AG“ umgewandelt.
Friedrich Fischer übernimmt die technische Leitung.
Mehrheitsaktionär ist der Bamberger Bankier Simon Lessing.
Am 02. Oktober 1899 stirbt Friedrich Fischer ohne Nachkommen.
Das Unternehmen gerät noch mehr in finanzielle Schieflage, zumal die Krise in der Kugelindustrie, verursacht durch Überproduktion, hohen Wettbewerbsdruck, Schutz-zölle etc.,
anhält.
Die AG wird unter wechselnden Direktionen weitergeführt.
Trotz Aktienzusammenlegung und Kapitalherabsetzung trat keine dauerhafte Sanierung ein.
Das Unternehmen (damals noch 400 Mitarbeiter) verlor mit dem Tod von Friedrich Fischer – dem Erfinder-Unternehmer – die treibende Kraft.
1905 wurde das Warenzeichen FAG hinterlegt.
1909 wird das Unternehmen von Georg Schäfer käuflich übernommen. Das Unternehmen hatte bei Übernahme nur noch 150 Mitarbeiter.
(©AKI/2015/Fiedler-FAG038)