Sonstiges

Produktgebiet Industrietechnik
Arbeits- und Gesundheitsschutz


Produktgebiet Industrietechnik

Die Firmengeschichte von FAG ist in erster Linie eine Geschichte der Wälzlager.
Ferner gilt, dass mit Ausnahme der Messtechnik alle Produkte der Industrietechnik nicht am Standort Schweinfurt („made in Schweinfurt“)gefertigt wurden. 
Es empfiehlt sich deshalb ein Exkurs und eine zusammenfassende Betrachtung für die Industrietechnik.

Produkte des Erzeugnisbereichs Messtechnik / "made in Schweinfurt" (AKI-Archiv)
Produkte des Erzeugnisbereichs Messtechnik / "made in Schweinfurt" (AKI-Archiv)


Was waren die Gründe für die Industrietechnik bzw. die Diversifikation?

Der Zweck lag in der Risikominderung, d.h.
    ⁃    Verbreiterung des Fundaments
    ⁃    Abkehr vom Einproduktunternehmen (Wälzlager konjunkturanfällig)
    ⁃    Aufnahme und Entwicklung anderer Erzeugnisbereiche

Welche Unternehmenspolitik / Strategie wurde mit der Diversifikation verfolgt?

Der Bereich / das Produkt sollte nach Möglichkeit
    ⁃    entweder in der angewandten Technologie und Präzision
    ⁃    oder im Hinblick auf den Eigenbedarf der Firmengruppe
engere oder weitere Beziehungen zum Wälzlager besitzen.

Ferner führten auch andere „Zwänge“ zur Diversifikation (Qualitätserfordernisse, kriegsbedingte Einflussfaktoren, günstige Gelegenheiten, Fertigungsmöglichkeiten und Marktchancen, Reduzierung Pendlerverkehr).


Beispiele:

Erzeugnisbereich Schleifkörper
Bei der Herstellung von Wälzlagern spielt die Schleifbearbeitung und damit der Einsatz von Schleifkörpern eine sehr wichtige Rolle.

Erzeugnisbereich Maschinen- und Meßtechnik
In vielen Fällen entsprechen nur eigene Maschinen, Mess- und Prüfgeräte den Erfordernissen der Produktion und Qualität der Erzeugnisse.

Erzeugnisbereich Bremshydraulik
Demontage, Verbot und Kontrolle der Wälzlagerfertigung 1945 bis 1947 führten zur Such nach anderen Produkten im Rahmen der bisherigen Fertigungsmöglichkeiten.
1955: Herstellung von Bremshydraulik-Teilen für Kraftfahrzeuge im Werk Ebern.
Ab 1962: Neubauten etc. / Anpassung der räumlichen Möglichkeiten
1983: mehr als 2000 Mitarbeiter!

    Zweigwerke der Erzeugnisbereiche
    (1)    Mit Eltmann, Ebern, Elfershausen, Gerolzhofen und Hammelburg waren 

            fünf Zweigwerke im unterfränkischen Raum rund um Schweinfurt errichtet 

            nach dem Grundsatz:
    (2)    Arbeitsplätze „auf dem flachen Land“ in der Nähe der Arbeitskräfte 

            anzusiedeln.

Mit der Restrukturierung und der Fokussierung auf das Kerngeschäft Wälzlager im Jahr 1993 wurde das gesamte Produktgebiet Industrietechnik aufgelöst.

Sämtliche Erzeugnisbereiche des Produktgebietes Industrietechnik (einschl. Spindeleinheiten des Produktgebiets Wälzlager) wurden mit ihren zugehörigen Werken verkauft.


(©AKI/2014/Fiedler-FAG015)

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Die vorbildlichen freiwilligen Sozialleistungen und die besondere Stellung / Behandlung der Mitarbeiter als „größtes Kapital der Firma“ werden im Kapitel 9 „Soziales“ in verschiedenen Facetten aufgezeigt. 

Beim Arbeits- und Gesundheitsschutz handelt es sich seit 1885 um eine gesetzliche Sozialleistung. Für den fünften Zweig der Sozialgesetzgebung ist die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung mit ihren Berufsgenossenschaften  zuständig.

Die wichtigste Aufgabe der Berufsgenossenschaften ist die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren.

Die fachlich zuständige Berufsgenossenschaft ist derzeit die „Berufsgenossenschaft Holz und Metall“(BGHM).
 
Auch im Arbeits- und Gesundheitsschutz hat FAG verantwortliches Handeln für die Mitarbeiter praktiziert. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Berufsgenossenschaften und die Inanspruchnahme deren Unterstützung (Kampagnen etc., z.B. zum Thema „Heben und Tragen“) war vorbildlich.


Chronologie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bei FAG (Meilensteine):

1898
Gründung einer eigenen Betriebskrankenkasse.

1922
Geheimrat Georg Schäfer legt testamentarisch die „Unterstützung arbeitsunfähiger oder in Not geratener Werksangehöriger“ fest.

1934
Einrichtung von Sanitätsstationen in den FAG-Werken.

1951
Aufbau der Abteilung Arbeits- und Unfallschutz.

1953
Neue Arbeitsordnung zur Ordnung und Sicherheit im Betrieb.

1970
Beschaffung des ersten Sanitätswagens.

1974
Umsetzung des Gesetzes über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere
Fachkräfte für Arbeitssicherheit vom 12. Dezember 1973 durch Bestellung von Betriebsarzt und Sicherheitsfachkräften.

1977
Konstituierung der Arbeitsschutzausschüsse in den FAG Werken.
Einrichtung von Arztstationen.

1979
Lärmschutzaktionen für FAG-Mitarbeiter in allen Standorten.

1981
Beginn der Ausbildung für Fahrer von Flurförderzeugen und Gabelstaplern.

1982
Erstellung des Kataloges „Persönliche Schutzausrüstungen“.

1989
Einführung einer EDV-gestützten Unfallerfassung und -auswertung.

1995
Erstellung von Hautschutzplänen für alle Fertigungsbereiche.

1996
FAG erhält die Berechtigung zur Ausbildung von Ersthelfern.
Gesundheitswochen zum Thema „Heben und Tragen“.

1997
Erstellung eines Leitfadens zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Gründung eines Arbeitskreises Gesundheit (AKG).

1998
Workshop „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ für alle Führungskräfte.
Begutachtung aller Bildschirmarbeitsplätze an allen FAG-Standorten.

1999
Gesundheitswochen zum Thema „Hautschutz“.


(©AKI/2014/DrLeimbach-FAG048)

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