Unternehmen

            Inhaltsverzeichnis

 

 

 

             Unternehmen                                                                     

 

           

            10 Wesentliche Eckdaten

 

            11 Bedeutende Meilensteine

 

            12 Die Marke „STAR“

 

            13 Standorte

 

            19 Firmenjubiläen

 

 

 

(1) Unternehmen

 

 

(10) Wesentliche Eckdaten

 

Die wesentlichen Eckdaten sind im Kapitel „Firmendaten“ vollständig aufgeführt.

 

Einzelne, dem Kapitel (1) Unternehmen zuzuordnende Facetten der Firmengeschichte, die nicht standardmäßig in den „Firmendaten“ enthalten sind, werden hier ausführlich behandelt (z.B. Marke, Firmenjubiläum)

 

(11) Bedeutende Meilensteine

 

 

Bei näherer Analyse des Kapitels „Firmengeschichte“ (Chronik des Unternehmens) schälen sich bestimmte Schwerpunkte der Unternehmensentwicklung heraus.

 

 

Externe Ereignisse / Einflussfaktoren:

 

- Übernahme durch Mannesmann (1987)

 

- Übernahme durch Bosch (2001)

 

 

Diese externen Ereignisse und ihr Einfluss auf die Firmenentwicklung werden unter den entsprechenden Großfirmen „Mannesmann-Sachs“, „Vodafone und Investoren“ und „Bosch-Rexroth“ behandelt.

 

 

Zu den wesentliche internen Einflussfaktoren zählen:

 

 

- Entscheidung für Schweinfurt als Standort (1909)

 

- Eigene Produktionsstätte in der Ernst-Sachs-Straße (1926)

 

- Wiederaufbau des Werks in Schweinfurt (ab 1945)

 

- Mehrmalige Erweiterung des Produktionsprogramms

 

- Anpassung Vertrieb und Gründung / Erwerb Auslandsbeteiligungen

 

 

(11.1) Entscheidung für Schweinfurt als Standort (1909)

 

 

Am 01.10.1909 holen Karl Fichtel und Ernst Sachs die „STAR“ von Berlin nach

 

Schweinfurt. In Schweinfurt ist das Zentrum der deutschen Wälzlagerindustrie.

 

Es ist deshalb nur konsequent den Kugelhalterproduzenten zur Lagerindustrie zu verlagern. In einem Betriebsteil der Kugellagerfabrik Fichtel & Sachs, in der Schultestraße 18, findet „STAR“ ihr erstes Schweinfurter Domizil.

 

(11.2) Eigene Produktionsstätte in der Ernst-Sachs-Straße (1926)

 

1924 beginnen die Baumaßnahmen für ein eigenes Werk, auf dem von F&S gepachteten Gelände, südwestlich von deren Werksanlagen.

 

1925 erfolgt der Umzug in das neue Werk. Die neue Produktionsstätte erlaubt ab jetzt den Werkzeugbau nicht nur für den Eigenbedarf sondern auch für Kunden. Zu diesem Zweck erfolgt auch die Anschaffung weiterer Maschinen für den Werkzeugbau u.a. Lehrenbohrwerke. 250 Mitarbeiter produzieren jetzt in der eigenen Produktionsstätte in der Ernst-Sachs-Straße.

 

(11.3) Wiederaufbau des Werks in Schweinfurt (ab 1945)

 

Im Krieg werden über zwei Drittel der Werksanlagen zerstört.

 

Am 18.11.1946 teilt das bayerische Staatsministerium mit, dass STAR auf der „Abbauliste“ mit der Reparationsnummer 242 steht. Dies bedeutet, die wenigen noch intakten Maschinen sollen abgebaut und den Siegermächten zugeführt werden.

 

Nach langen Verhandlungen wird die Entscheidung im März 1947 revidiert und STAR auf die Liste „Erhaltung der Betriebe“ gesetzt.

 

Die Alliierten erteilen am 14. Juli 1945 die Produktionsgenehmigung mit zunächst 99 Mitarbeitern; nach einem Jahr hat sich die Zahl der Beschäftigten verdoppelt.

 

Bereits 1948 ist die Star in der Lage ihr Programm auf Tragrollen-Konuslager, Lauf- und Kugelrollen, Radnaben und Toleranzringe auszudehnen.

 

 

(11.4) Mehrmalige Erweiterung des Produktionsprogramms

 

Mit dem Umzug 1925 in das neue Werk, beginnt STAR – wie bereits erwähnt - mit dem Werkzeugbau, nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für Kunden. Zu diesem Zweck erfolgt auch die Anschaffung weiterer Maschinen für den Werkzeugbau u.a. Lehrenbohrwerke.

 

Mit der Modernisierung der Fabrikation im Jahr 1930 durch den Neubau der Großstanzerei und der Schneidstraße ist die Erweiterung des Produktionsprogramms möglich. Es beginnt die Herstellung von Stanz-, Press- und Ziehteilen sowie von spanlos gefertigten Lagern.

 

1932 werden 35 Mitarbeiter, Spezialisten im Werkzeug und Formenbau einer insolventen Firma aus Schmalkalden/Thüringen von STAR übernommen. STAR beginnt mit der Herstellung von Presswerkzeugen für Kunststoffe.

 

Ca. 1933 führt STAR den Austauschbau ein, d.h. jedes Werkzeugteil wird konstruiert und nach Zeichnung gefertigt. Ferner wird die Qualitätssicherung im Werkzeugbau eingeführt. Jeder Arbeitsschritt wird geprüft.

 

Für die Stanzerei (Fertigung der Präzisions-Stanzteile) wird 1934/1935 westlich der bestehenden Fertigungshalle für die Kugelhalter eine neue Halle gebaut.

 

Nach dem Krieg erfolgt die Ausdehnung des Fertigungsprogramms auf Tragrollen-Konuslager, Lauf- und Kugelrollen, Radnaben und Star-Toleranzringe im Jahre 1948.

 

Durch Übernahme der Lizenzfertigung von Kugelbüchsen nach Patenten von Thomson/USA im Jahre 1957 wird Star führender Hersteller von Linearlagern in Europa. 1961 wird aus Gründen des Arbeitskräftemangels in Schweinfurt ein Zweigwerk in Volkach für die Herstellung von Kugelbüchsen und Wellen errichtet.

 

1978 beginnt die Kugelproduktion sowohl im Werk Volkach als auch bei der Tochtergesellschaft in Irland (SBRI).

 

1986 startet die Fertigung von Profilschienenführungen durch Verdoppelung der Fertigungskapazität in Volkach.

 

1990 wird das neue Werk Schweinfurt Süd in Betrieb genommen. Es dient der

 

Fertigung von Profilschienenführungen und Linearsystemen.

 

 

Die Kriegsproduktion wird unter Kapitel (8) Kriegszeiten erläutert.

 

(11.5) Anpassung Vertrieb und Gründung / Erwerb von Auslandsbeteiligungen

 

1922/1923 Aufbau Vertriebsnetz

 

Im Jahre 1922 beginnt STAR mit dem Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes. 1923 schließt „STAR“ die ersten Verträge ab. Der Originalvertrag mit Herrn Eugen von Strünck, Solingen, ist als einziger noch erhalten.

 

In den 70er Jahren löst „STAR“ den Alleinvertrieb seiner Produkte durch SKF ab.

 

Zunächst steht der eigene Vertrieb mit der SKF im Wettbewerb. 1975 kündigt „STAR“ den Vertrag mit SKF und gründet sechs weitere Verkaufsbüros im Inland und später auch im Ausland.

 

 

Zur Gründung und Erwerb von Auslandsbeteiligungen wird auf das Kapitel „Firmendaten“ (unter Tochtergesellschaften / Beteiligungen / Verkaufsbüros) verwiesen. Dort befindet sich eine vollständige Auflistung.

 

(12) Die Marke „STAR“ und ihre Ablösung

 

 

(12.1) Die Marke „STAR“

 

In der Broschüre zum 50. Jubiläum der Firma STAR ist folgendes zu lesen:

 

„Fünfzig Jahre sind vergangen, seit die Firma ihre Arbeit unter dem Zeichen begann, das noch heute (1954) ihre Erzeugnisse in die weite Welt hinaus begleitet.“

 

„Sie hat diesem verheißungsvollen Stern ebenso die Treue bewahrt wie dem Qualitätsgedanken, den er versinnbildlicht.“

 

„Die in fünf Jahrzehnten errungenen Erfolge sind der beste Beweis dafür, daß sie recht daran tat.“

 

 

(12.2) Ära Mannesmann-Rexroth - Marke „Star“ bleibt

 

 

Nachdem 1997 die Unternehmensgruppe Mannesmann Rexroth eine neue Führungsstruktur erhält, führt der Konzern auch ein neues Corporate Design ein.

 

Passend dazu erfolgt 1999 die Umfirmierung in Rexroth Star GmbH.

 

Das verdeutlicht die Zugehörigkeit zur Mannesmann Rexroth Gruppe.

Die Marke „Star“ bleibt jedoch noch erhalten und kennzeichnet die hochwertige Produktpalette.

 

(12.3) Ära Bosch-Rexroth - Einmarkenstrategie

 

Am 01. Mai 2001 ist der offizielle Start der Bosch Rexroth AG durch die Eintragung ins Handelsregister. Die Rexroth Star GmbH wird ein Teil des Geschäftsbereichs „Linear Motion and Assembly Technologies“.

 

Zwei Jahre nach der Fusion löst Rexroth die Marke „Star“ ab.

 

 

Was ist der Grund für die Ablösung der Marke „STAR“?

 

Im Zuge der neuen Einmarkenstrategie der Bosch Rexroth AG werden alle Traditionsmarken der Rexroth Gruppe unter einem Dach zusammengeführt.

 

Die beiden Produktreihen der Linear- und Montagetechnik gelten auf dem Weltmarkt als technologisch führend. Außerdem verspricht man sich aus dem nun angewachsenen Vertriebs- und Servicenetz rund um den Globus ein Mehr an Kundennutzen und einen zusätzlichen Synergieeffekt.

 

Überall dort, wo es auf Genauigkeit, Geschwindigkeit und hohe Belastbarkeit in der Fertigung ankommt, werden die Produkte der linearen Bewegungs- und Montagetechnik eingesetzt.

 

Bewertung der Ablösung der Marke „STAR“

 

Der Stern wurde 1909 unter Karl Fichtel eingeführt. Nach 94 Jahren wird 2003 der Stern abgelöst. Ein Markentransfer ist sachlich und emotional keine leichte Sache.

 

Der Markentransfer zu Rexroth führt aber eher zu einer Stärkung des Unternehmens.

 

Die Einmarkenstrategie ist weniger aufwendig im Vergleich zur Positionierung mehrerer Marken am Markt. Dies gilt, zumal die Bosch Rexroth AG das weltweit einzige Unternehmen ist, das alle wesentlichen Antriebs- und Steuerungstechnologien aus einer Hand anbieten kann.

 

 

 

(13) Standorte

 

 

Eine Auflistung der Standorte ist auch unter „Firmendaten“ (Standorte) ersichtlich.

 

Die Kommentierung einzelner Standortwechsel lässt eine Wiederholung der Auflistung sinnvoll erscheinen.

 

Ritterstraße 9-10, Berlin

 

(01.06.1904 - 01.10.1909)

 

Am 1. Juni 1904 nahm die deutsche Niederlassung der amerikanischen Firma „The Star Ball Retainer Company Inc.“ mit drei Mann und acht Pressen in Berlin ihre Tätigkeit auf. Die eigentliche Produktion begann am Morgen des 11. Juli 1904.

 

 

Glogaustraße, Berlin

 

(nur vorübergehend)

 

 

Schrammstraße 18, Schweinfurt

 

(01.10.1909 – 19..)

 

Hauptsitz ab 01.10.1909 ist Schweinfurt.

 

Diese Verlegung ist eine der wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Firma.

 

Wann der Umzug in die Schultestraße erfolgte, ist nicht bekannt.

 

 

Schultestraße, Schweinfurt

 

(19.. - 1922)

 

 

Umzug ins neue F&S-Werk

 

(1922 – 1925)

 

Die STAR zieht von der Schultestraße in das 1916 gebaute F&S Werk um.

 

 

Ernst-Sachs-Straße 100, Schweinfurt

 

(1925 - 1990)

 

1924 beginnt die Baumaßnahme für ein eigenes Werk, auf dem von F&S gepachteten Gelände, südwestlich von deren Werksanlagen.

 

1925 erfolgt der Umzug in das neue Werk.

 

 

Zweigwerk in Volkach

 

(1961 – heute)

 

 

Inbetriebnahme Werk Süd in Schweinfurt

 

(1990 – heute)

 

 

Erweiterungsbau Werk Süd (2. Bauabschnitt)

 

(1996 – heute)

 

 

Erweiterung des Zweigwerks in Volkach

 

(2000)

 

 

Als wichtige Meilensteine nach dem Zweiten Weltkrieg herauszustellen, sind der Wiederaufbau und Erweiterung der Fabrikanlage nach dem Krieg, die Errichtung des Zweigwerks in Volkach und der Bau Werk Süd.

 

 

Die Standorte betreffen ausschließlich die Fertigungsstätten im Inland.

 

Die Standorte im Ausland sind unter Tochtergesellschaften / Beteiligungen ausgewiesen.

 

 

Hohe Investitionen unterstreichen die Bekenntnis zum Standort Schweinfurt.

 

Diese Aussage scheint für die Zukunft zu gelten und galt im Rückblick zu allen Zeiten.

 

 

Dem Standort Schweinfurt kommt weiterhin eine herausragende Rolle innerhalb seiner weltweiten Aktivitäten zu. In den Jahren 2004 und 2005 hat Bosch Rexroth in Schweinfurt kräftig in die Erweiterung der Kapazitäten investiert.

 

„Diese Investitionen unterstreichen, dass wir den Standort Schweinfurt mit seinen 1700 Beschäftigten langfristig als Leitwerk für die weltweite Lineartechnikproduktion von Bosch Rexroth etablieren“, sagt Werner Blaurock damals.

 

An dieser Aussage zu zweifeln, gab es bis heute (2016) keinen Grund.

 

(19) Firmenjubiläen

 

 

1954 feierte STAR sein 50. Firmenjubiläum

 

Eine Festschrift mit dem Titel „50 Jahre Deutsche STAR Kugelhalter Ges.m.b.H. Schweinfurt“ gibt dazu einige interessante Einblicke in die Stationen der Firmengeschichte. Die bescheidene Aufmachung – das Wirtschaftswunder steht erst am Anfang – vermag dennoch den Stolz der Werksfamilie zum Ausdruck zu bringen.

 

 

1979 feiert STAR sein 75. Firmenjubiläum

 

STAR feiert ihr 75 jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Rathausdiele und einem Tag der offenen Tür in der Ernst-Sachs-Straße.

 

Die Festschrift mit dem Titel „Unser Wissen und Können für die Aufgaben der Zukunft / Deutsche Star Kugelhalter GmbH“ zeigt das Erreichte in Form von Einblicken in die Fertigung und die Produkte in Form einer DIN A4 – Hochglanzbroschüre. Aber auch die Tradition wird in der Broschüre nicht übergangen. Die Einblicke in das Produktprogramm und die Fertigung sind interessante „Blitzlichter“ aus der Zeit.