Fa. KÜHNE GmbH

 

 

 

Firma Kühne, Sennfeld

 

 

 

 

 

Essig, Konserven und

 

Likörfabrik

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

Firmendaten

 

 

Firmengeschichte

 

 

Facetten der Firmengeschichte

 

 

Zeitzeugenbericht Ernst Neugebauer

 

 

Unterlagen / Archivalien zur Firma Kühne

 

 

 

Firmendaten

 

Daten zur Kühne-Niederlassung in Sennfeld bei Schweinfurt

 

Die Firma Kühne in Sennfeld ist ein Betrieb bzw. eine Niederlassung der Firma Carl Kühne KG mit Sitz in Hamburg.

 

Am 01.03.1962 erfolgte die Übernahme der Fa. Gritto durch Kühne. Das damalige Areal in Sennfeld umfasste ca. 7.000 m².

 

Daten zum Kühne Konzern

 

 

Die Firma Kühne feiert 2022 ihr 300jähriges Bestehen

Die Fa. Kühne ist eines der ältesten Unternehmen in Privatbesitz in Deutschland.

 

Die Niederlassungen der Firma Kühne sind Stand heute (2021):

Hamburg, Hagenow, Berlin, Straelen, Schweinfurt (Sennfeld bei Schweinfurt).

 

Zur Darstellung der Kühne-Verkaufsorganisationen wird auf eine ältere Version (Stand 1972/1973) zurückgegriffen um die Entwicklung darstellen zu können, die von ständigen Zukäufen geprägt wird (Einzelheiten siehe Firmengeschichte).

 

Betriebe:

Berlin, Bremen, Cuxhaven, Hamburg, Leer, Lübeck, Osnabrück, Schweinfurt (Sennfeld bei Schweinfurt), Straelen.

 

Verkaufsniederlassungen:

Bamberg, Braunschweig, Bremerhaven, Essen, Hannover, Kassel, Kiel, Leutershausen, Mörfelden, München, Neuwied, Remscheid, Steinach, Tettnang.

 

 

Firmengeschichte

 

Die Geschichte des Hauses KÜHNE

 

Ein zweiseitiger Handzettel zur „KÜHNE-Verkaufsorganisation“ beschreibt auf der Seite 1B „Die Geschichte des Hauses KÜHNE“ mit folgenden Worten (auszugsweise):

 

„Im Jahre 1722 gründete Johann Daniel Epinius in der Krausenstraße in Alt-Berlin eine Essigbrauerei. Ein Vorfahre der Familie Kühne, Daniel Friedrich Teichert, übernahm 1761 den Betrieb … Seit 1832, nachdem Carl Ernst Wilhelm Kühne die Firma übernommen hatte, wird „Kühneessig“ verkauft.“ … Die Firma Carl Kühne „wurde zum Königlich Preußischen Hoflieferanten.“

 

„Die stärksten Impulse erhielt das Unternehmen unter Wilhelm Kühne. Er baute 1893 nicht nur eine neue Berliner Fabrik, sondern versorgte die aufblühende Fischindustrie an der Küste durch den Bau weiterer Fabriken mit Essig. Zu seinem 70. Geburtstag nahm er seinen Neffen Dr. Herbert Kühne in die Firma auf. Seit dem Tode von Wilhelm Kühne (1943) wird das Unternehmen als Kommanditgesellschaft mit seinen Erben unter der Leitung von Dr. Herbert Kühne fortgeführt.“

 

„Die Weiterentwicklung des Unternehmens, nachdem im Kriege sechzig Prozent der Betriebskapazität in Mittel- und Ostdeutschland verlorengegangen waren, stand im Zeichen des Aufbaus von Betriebsstätten und der Einführung neuer Artikel.“

 

Das Werk Sennfeld ist eines dieser Betriebsstätten, die den Kühne-Konzern seit 1962 mitgeprägt hat (zweitgrößtes Werk).

 

 

Chronik der Firma Kühne, Werk Sennfeld

 

Die Chronik bis 2003 wurde von Herrn Ernst Neugebauer mit pensionierten Kollegen erstellt und erhebt einerseits keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Andererseits muss jedoch vorausgeschickt werden, dass diese Chronik sehr ausführlich im Vergleich zu den Veröffentlichungen zur Firmengeschichte der Zentrale der Firma Kühne in Hamburg erscheint.

 

 

01.03.1962

Übernahme Fa. Gritto durch Kühne. Areal in Sennfeld ca. 7.000 m².

 

1963

Beginn der Werkserweiterungen mit dem Bau der ersten Lagerhalle (ca. 800 m²) und Geländekauf an der Hauptstraße in Sennfeld (ca. 2.000 m²).

 

1965

Übernahme Fa. Gollner, Bamberg (Senf) incl. Wurstvertretung Houdek, Starnberg.

 

1967/1968

Übernahme Bass & Keller, Langenargen.

Grundstückskauf an der Nord-Ost-Grenze des Werksgeländes (ca. 3.000 m²).

 

1969

Übernahme Fa. Stein, Würzburg /Essig, Spirituosen, Gurkenkonserven, Brennspiritus.

Übernahme C.F. Pohl, Schweinfurt (Spirituosenkunden).

 

1970/1971

Erwerb des Anwesens Hauptstraße 88, Sennfeld, als Gastarbeiterwohnheim

Übernahme Koplitz, München, Aschaffenburg (Essig, Senf und Konservenproduktion).

 

1969 – 1979

Zusätzlich gepachtete Produktionsstätte (Konserven) bei Fa. Bernhardt, Gochsheim; ab Juni 1979 Konservenlager.

 

01.04.1970

Übernahme Mack, Ladenburg (Tonoli, Steinach).

 

1970

Inbetriebnahme neuer Essigabfüllhalle in Sennfeld.

 

01.04.1971

Übernahme Reißig, Heidelberg (Spirituosen, Konserven).

 

1971

Flurbereinigung, dadurch Erweiterung um weitere ca. 10.000 m² in Sennfeld.

 

1974

Kesselhausneubau mit Aufstellung einer modernen umweltfreundlichen Dampfkessel-Anlage. Ausbau einer Wasserrückführung.

 

1975

Aufgabe Spirituosenfabrik Rouette. Verkauf an die Fa. Mühlhoff. Erwerber: Goch / Niederrhein. Senfproduktion von Bamberg nach Schweinfurt.

 

1977

Neubau einer Konservenhalle in Sennfeld.

 

1978/1979

Innenausbau neuer Konservenhalle in Sennfeld.

 

1979

Aufgabe des gepachteten Betriebes in Gochsheim und Verlagerung von Produktionsanlagen nach Sennfeld.

 

1980/1981

Ausbau und Erweiterung Sozialgebäude in Sennfeld.

 

Ab 1982

Anmietung von Lagerhallen und Bottichläger am Anwesen (Schweighöfer, Kfz-Werkstätte)

 

1983

Bau einer Lagerhalle mit ca. 2000 m². Ausbau eines Eigenbrunnens in Sennfeld.

 

1983/1984

Ausbau eines Kühlhausgebäudes in Sennfeld.

 

1985

Erweiterung der Essigfabrikation in Sennfeld.

 

1987

Übernahme Verwaltung Steinach.

 

1988

Auflösung C.K. Garching / Mohn– geplant 31.12.1988.

 

Oktober 1988

Bau Kommissionshalle in Sennfeld.

 

01.07.1989

Neue Kommissionierhalle in Sennfeld bezogen.

 

Oktober 1990

Neue Lagerhalle Vinea.

 

31.12.1992

Auflösung Lager (Rusch, Spedition Garching).

 

30.09.1993

Auflösung Lager Mörfelden, Hessen.

 

31.03.1995

Auflösung Lager Murr.

 

01.05.1997

Neue Logistik Schweinfurter Straße.

 

31.12.1999

Auflösung Konservenproduktion Gundelsheim / Neckar.

 

30.06.2000

Verlagerung Konserven nach Sennfeld: Komplettes Konservenprogramm /

Kleinpackungen SCG.

Auflösung Steinach (Essig Lose).

 

01.08.2000

Übernahme des Betriebes Kauffmann in Schlierbach / Baden Württemberg.

 

30.06.2001

Auflösung Verwaltung und Technik Gundelsheim.

 

30.06.2002

Schließung des Werkes Schlierbach.

 

April/Juni 2002

Umbau Essigfabrik: Aufstellung von VZA / Tanks aus Schlierbach / Umbau Essig-Kanister und Flaschenabfüllung.

Umzug in die Halle „alte Logistik“.

Straße hinter der Konservenhalle erweitert.

Abstellgleis im Betriebshof nach 45 Jahren entfernt.

 

12.07.2002

Letzter Produktionstag Senf in Schweinfurt. Verlagerung nach Straelen.

 

01.08.2002

Meerrettichproduktion. Übernahme.

 

Mai 2003 / 30.06.2003

Aufnahme des Produkts „Rote Grütze“ und Preiselbeeren. Verlagerung von Lübeck.

Schließung Werk Lübeck (Rote Grütze, Preiselbeerenprodukte)

 

 

Facetten der Firmengeschichte

 

Die Niederlassung von Kühne in Sennfeld bei Schweinfurt wurde am 01.05.1962 durch Erwerb / Übernahme der Firma „Gritto“ gegründet.

 

Eigene Herstellung / Fremdbezug / Vertrieb

 

Spirituosen unter dem Namen „Rouette“ wurden in der Filiale in Düsseldorf hergestellt.

Edelbrände wie Himbergeist, Schwarzwälder Kirschwasser wurde von Lieferanten im Schwarzwald zugekauft.

 

Brennspiritus wurde ebenfalls zugekauft und nur vertrieben.

 

Die Alkoholübergabe für die Essigherstellung wurde von der Bundes-Monopol-Anstalt in Nürnberg durch das Zollamt Schweinfurt überwacht und zu einem vorgeschriebenen Preis abgegeben.

 

Mit der Auflösung des Alkoholmonopols wurden Spirituosen teilweise billiger (Rentabilität). Die Spirituosenproduktion wurde Ende 1974 eingestellt. Die Herstellung von Senf begann und später die Herstellung von Meerrettich.

 

Die Fa. Houdek, Starnberg stellt böhmische Wurstwaren her. Kühne hat diese Wurst einige Jahre mitvertrieben!

 

Seit 1960 bestand ein Konservenlager in München zur Belieferung des Großraums München. Es existierte dort nur ein Stapler und die notwendige Logistik.

Später, in den 70er Jahren, hat Kühne auch Wein, bedingt durch Übernahmebetriebe, vertrieben.

 

Bei Feinkost wurden Preiselbeeren und Grütze hergestellt.

Lübeck ist nicht sehr weit von Skandinavien entfernt. Kühne begann mit der Verarbeitung von Wild-Preiselbeeren, überwiegend bezogen aus Finnland.

Neben Preiselbeeren wurden Heidelbeeren und Wild-Himbeeren zu roter Grütze verarbeitet. Auch in Bayern setzte sich die Rote Grütze gut durch, „etwas später als im Norden und wurde vermarktet und gut angenommen“.

 

Im Gegensatz zu den freien Handelsvertretern bei Gritto, hatte Kühne immer nur Festangestellte als Außendienstmitarbeiter / Verkauf.

 

 

 

Firmenzukäufe / Erweiterung der Produktpalette

 

 

Firma Stein, Würzburg

1969 wurde die Firma Stein übernommen. Sie befand sich am Ring in Würzburg und musste dem Verkehr weichen.

Die Firma hat Monopolsprit an Drogerien verkauft. Primärsprit zum Trinken, Sekundärsprit zum Reinigen. Die Firma stellte ferner Essig und Spirituosen her. Bis 1974 wurde „Steinblut“ (Blut-Orangenlikör) hergestellt.

Das Spitzenprodukt Essig wird noch heute produziert (Uni-Essig in Flaschenabfüllung speziell für Kupsch-Filialen). Das Rezept wurde durch den Firmenkauf miterworben.

 

 

Fa. Gollner, Bamberg

Firma wurde 1965 gekauft. 1974 wurde die Produktion von Senf nach Sennfeld verlegt. Im Mai 1975 wurde die Firma aufgelöst.

Nach dem Krieg hatte die Firma auch Nudeln hergestellt. Die Fa. Gollner hatte einen Betrieb in Esch / heute Tschechische Republik, unweit von Hof / Saale. Herr Gollner stammte von dort. Er siedelte nach dem Krieg nach Bamberg um.

 

 

Fa. C. F. Pohl, Schweinfurt

Befanden sich in der Zehntstraße (Gebäude mit Buchhandlung, jetzt Juwelier Belschner) und später in der Apostelgasse.

Die Firma C. F. Pohl haben ab 1960er Jahre nach Rezepturen „Pohls Magenwohl“ in Sennfeld herstellen lassen und als „Pohls Magenwohl“ etikettiert. Dies gilt auch für Essig und Essigsäure. Dieser kam auch von der Fa. Gritto.

Herr Schirmer (Besitzer der Firma) hat die Firma 1969 verkauft. Er hat bis ins hohe Alter (80-jährig) Likör selbst vertrieben. Werner Schirmer wurde 100 Jahre alt.

 

 

Fa. Koplitz, München

Wurde 1970 übernommen. In Aschaffenburg befand sich die Zentrale. Die Firma war stark in der Produktion von Senf und Essig.

 

 

Fa. Schwäbische Conservenfabrik, Gundelsheim am Neckar (bei Bad Wimpfen)

Kühne war Inhaber der Firma mit dem Slogan „Gutes aus dem Süden“, aus Baden-Württemberg. Die Firma hat auch recht bald in die USA, nach Griechenland und Spanien exportiert.

 

 

Fa. Kauffmann, Baden-Württemberg.

Die Firma war in Besitz von zwei Werken und zwei Brüdern. Kühne hatte nur Interesse an den Kunden der Fa. Kauffmann.

Kühne hat die erworbene Firma noch eine Weile produzieren lassen und ab 01.08.2002 erfolgte die Umstellung der Fertigung auf die Meerrettich-Produktion.

 

 

Werke von Kühne

 

 

Werk Hagenow in Mecklenburg

Wurde nach der Wende errichtet. Das Werk produziert Essig. Grund war die Nähe der Fischindustrie an Ostsee und Nordsee.

 

 

Werk Straelen (an der holländischen Grenze)

größtes Werk

 

 

Werk Sennfeld bei Schweinfurt

Zweitgrößtes Werk.

 

 

Werk Berlin

Dort werden alle Grillsaucen und Feinkostsaucen für Gesamt Kühne produziert.

 

 

 

Zeitzeugenbericht Ernst Neugebauer, Sennfeld

 

Herr Neugebauer beginnt am 01.08.1961 seine Lehrlingsausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Gritto in Sennfeld. Zum damaligen Zeitpunkt besteht die Firma Gritto in Sennfeld bereits vier Jahre am Standort Sennfeld.

Der Umzug der Firma Gritto von Schweinfurt, Ernst-Sachs-Straße nach Sennfeld erfolgte im Juni 1957 / Produktionsbeginn Juli 1957.

 

 

Am 01.05.1962 wird die Firma Gritto durch die Firma Kühne übernommen.

Neuer Firmenname nach Übernahme: Die „Gritto-Werke GmbH“ werden zur „Carl Kühne KG“ mit Sitz in Hamburg und Sennfeld als Niederlassung.

 

 

Zunächst ein historischer Rückblick zur besseren Einordnung der Vorgängerfirmen.

 

 

Wo lagen die Standorte der ursprünglichen Firma Hirsch und der Nachfolgefirma „Fränkische Weinessig- und Konservenfabrik“, später „Gritto“?

 

 

Firma Hirsch

Die Standorte waren zunächst Bauerngasse 16/18 und dann Neutorstraße. Die Gebäude in der Neutorstraße wurden im Krieg zerstört. Die Firma Hirsch befand sich auf dem Grundstück der früheren „Knüpferklinik“, heute: Palliativstation des Krankenhauses Sankt Josef. Ferner verfügte die Firma Hirsch noch über Werke in Düsseldorf und Leipzig.

 

Standort der Firma „Fränkische Weinessig- und Konservenfabrik“ und „Gritto“

Nach Flucht und Enteignung der Familie Hirsch wurde die Firma Hirsch umbenannt in „Fränkische Weinessig- und Konservenfabrik“ (später: Gritto GmbH) und in die Ernst-Sachs-Straße 9/11 verlegt. Der Standort blieb nach dem Krieg bis 30.06.1957 bestehen. Seit 01.07.1957 befindet sich der Standort – in neuen Gebäuden – in der Hauptstraße 92 in Sennfeld.

 

Standort der Firma Kühne ist heute (2021) unverändert die Hauptstraße 92 in Sennfeld, wobei das Firmenareal sehr stark erweitert wurde.

 

 

Weshalb kam es zum Umzug nach Sennfeld?

 

Die SKF benötigte das Grundstück der Firma Gritto in der Ernst-Sachs-Straße. Die Firma Gritto führte mit SKF einen Grundstückstausch durch. Zum 01.07.1957 siedelte die Firma Gritto von der Ernst-Sachs-Straße nach Sennfeld, Hauptstraße 92, um.

Das Fabrikgebäude wurde von SKF im Rahmen des Grundstückstausches errichtet und der Firma Gritto kostenfrei zur Verfügung gestellt. Man erkennt heute (2021) noch, dass das Werk 2 von SKF und die Gritto-Fabrikgebäude mit den gleichen Mauersteinen, von der gleichen Baufirma, errichtet wurden.

 

 

Welche Produkte stellten die Firmen Gritto und Kühne her? Was hat sich im Zeitverlauf geändert?

 

Die Firmen stellten Essige, verschiedene Sorten her (Weinessig, Kräuteressig, Branntweinessig etc).

 

Die Firmen stellten insbesondere auch Sauerkonserven und Obstkonserven her.

 

Die Sauerkonserven umfassten Gurken, Sellerie, Rotkohl, Karotten, Paprika und Spargel in Dosen.

Als Obstkonserven wurden Erdbeeren, „Dunst-Sauerkirschen“ (für Konditoren und Eishersteller), Renekloden (Ringlos) und Pflaumen vermarktet.

 

Bis 1974 wurden auch Spirituosen hergestellt und als Marke „Rouette“ (siehe Düsseldorf) vertrieben.

Nach dem Krieg bevorzugte man Liköre. Das Angebot an Spirituosen umfasste folgende Liköre:

- Kirschlikör mit Whisky oder mit Rum, Wodka

- (Danziger) Goldwasser (mit echten Goldfäden)

- Kroatzbeere (aus Brombeeren hergestellt)

- Cassis (aus schwarzer Johannisbeere hergestellt)

 

Auch eine Art Jägermeister bzw. Sechsämtertropfen besonderer Qualität wurde als „Gourmet“ vertrieben. Verschiedene Weinbrände (weiß und rot), sowohl Zwetschgenwasser, Himbergeist, Kirschwasser waren ebenfalls im Sortiment.

Das Produktspektrum umfasste ferner Wermutweine (einfache Weine mit Kräutern versetzt).

 

Der Brennspiritus wurde nicht selbst hergestellt, sondern nur vertrieben.

 

Ende 1974 wurde die Herstellung von Spirituosen wegen mangelnder Rendite eingestellt und die Rechte an eine Firma Goch am Niederrhein veräußert. Ursächlich für die Einstellung der Fertigung war die zunehmende Konzentration der Spirituosen-Hersteller in Berlin aufgrund der gewährten Berlinzulage.

 

 

 

Strategie der Firma Kühne / Firmenzukäufe

 

Interessant ist, dass die Firma Kühne bei ihren Firmenzukäufen das Produktspektrum der erworbenen Firmen beibehielt. Dies war auch mit der Übernahme der Firma Gritto, am 01.05.1962, der Fall.

 

Die Firma Kühne übernahm damals vorwiegend schwächelnde Firmen der Konserven-, Spirituosen- und Lebensmittelindustrie. Unter anderem erwarb Kühne mit der Firma Stein in Würzburg auch eine „Wurstfabrik“, spezialisiert auf böhmische / tschechische Wurstwaren. Verschiedene Wurstsorten wurden bei Firma Houdek in Starnberg hergestellt und von Kühne vertrieben.

 

 

Unterlagen / Archivalien zur Firma Kühne

 

 

Kühne, Geschichte und Geschichten einer Marke, Herausgeber: Carl Kühne KG (GmbH & Co.)

 

Die KÜHNE-Verkaufsorganisation

- Zentrale in Hamburg

- Betriebe und Verkaufsniederlassungen in …

 

Die Geschichte des Hauses KÜHNE

 

 

 

 

© 2021/Gerhard Fiedler – Ernst Neugebauer / 037-Kühne

 

 

 

Schweinfurt, den 31.03.2018 (letzte Änderung: 08.05.2021)

Gerhard Fiedler