ULTRAMARINFABRIKEN

Ultramarin  

gegr.:             1859 in Heidelberg
                      1875 Verlegung Fabrikation nach Schweinfurt
                      1936/1937 Stilllegung des Werkes

Gründer:        Johannes Zeltner (12.04.1805 – 01.06.1882)           

Rechtsform:   1880: Vereinigte Ultramarinfabriken-AG, Nürnberg / Betrieb
                      Schweinfurt
                      später: Vereinigte Ultramarinfabriken-AG, Köln / Betrieb                                       Schweinfurt (vormals Leverkus, Zeltner & Consorten, Köln)
   
Standort:       1875: Schweinfurter Straße (Oberndorf)       
                     ( heute: Ernst-Sachs-Straße)
                     1943: Zerstört und nicht mehr aufgebaut

 

Firmengeschichte

Die in Heidelberg 1859 gegründete Ultramarinfabrik verlegt 1875 ihre Fabrikation nach Schweinfurt. Ein neues Werk wird in der Nähe des Hauptbahnhofs errichtet.
Die Verlegung des Werks ist nach Aussage von Karl Fischer „nicht zuletzt auf Anregung eines früheren Mitinhabers der Firma Gademann & Co., des Kommerzienrates Alfred von Berg“ erfolgt.

1876 wird die Herstellung mit modernsten Einrichtungen im neuen Gebäude aufgenommen.

Die Firma wird 1880 der „Vereinigte Ultramarinfabriken-AG. Nürnberg“, später Köln, als „Betrieb Schweinfurt“ einverleibt.

Zahlreiche Auszeichnungen dokumentieren den Weltruf des Unternehmens.

1936/1937 wird das Werk stillgelegt. 1943 zerstören Bombentreffer das Gebäude.

Exkurs:

Bereits 1845 gründen Johann Christoph und Heinrich Gademann am Marienbach eine Ultramarinfabrik, die nur bis 1855 existiert.

Diese erste Ultramarinfabrik in Schweinfurt wird im Jahre 1845 vor dem Mühltor errichtet. Im Stadtarchiv ist hierzu vermerkt:

„Die Bemühungen, diesen Fabrikationszweig, der, einer „Menge von Leuten zur Erwerbsquelle diente“ und der wie sich bei der Liquidation ergab, gar nicht so unrentabel, sondern lediglich durch die „Unverträglichkeit und Halsstarrigkeit der Geschäftsteilhaber“ ins Stocken geraten war, wieder zu beleben, scheiterte an dem Einspruch der Regierung.
Sie verweigerte die weitere Konzession, da „das Ausströmen des schwefeligen Rauches für die umher wohnenden Personen in hohem Grade belästigend war und bei widrigem Winde ein stinkender Geruch sich über die ganze Stadt verbreitete.“

(©AKI2016/Fiedler-Firma012)

Quellen:
Karl, Fischer, Kurzer Abriß über die Entstehung und Entwicklung der Industrie in Schweinfurt am Main bis Ende 1921, Schweinfurt 1921, Seite 8
Saffert, Erich, Aus der Wirtschaftsgeschichte Schweinfurts, 1954, Seite 10
Repertorium zur mittelständischen Wirtschaftsgeschichte von Schweinfurt im 19. Jahrhundert.

 

Aktien der Ultramarinfabrik, herausgegeben in Nürnberg und Köln