Fresenius

 

Fresenius (Standort Schweinfurt)

 

Ausschnitte aus dem AKI-Medienarchiv zu Fresenius (2015 bis 2017)

 

Informationen zum Unternehmen

 

Fresenius beschäftigt sich seit den 1960er-Jahren mit der Dialyse. Zunächst als Anbieter von Dialysatoren und im Vertrieb von Dialysegeräten.

 

1979 beginnt das Unternehmen mit der Produktion eigener Geräte. Fresenius baut ein Werk in Schweinfurt, Hafenstraße auf.

 

Fresenius Medical Care (FMC) ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischen Nierenversagen. Seit 35 Jahren entwickelt und produziert der Fresenius-Konzern seine Dialysegeräte in Schweinfurt. 2015 produzierte FMC erneut mehr als 45.000 Dialysegeräte.

 

Längst gilt der Standort Schweinfurt als „Niere der Welt“: Schließlich stammt jedes zweite weltweit gefertigte Gerät aus Schweinfurt. FMC ist nicht nur Global Player, sondern Weltmarktführer im Dialysebereich. Mehrere hunderttausend Patienten werden weltweit mit den Dialysesystemen behandelt, die den Betroffenen zu mehr Lebensqualität verhelfen. In eigenen Dialyse-Kliniken ist FMC Garant für die bestmögliche Lebensqualität von Patienten mit chronischen Nierenversagen.

 

 

 

 

 

Wie funktioniert die Dialyse?

 

Bei der Dialyse übernimmt moderne Technik wichtige Funktionen der Niere.

 

Am Verbreitesten ist die Hämodialyse, bei der ein Dialysegerät das Blut aus dem Körper über ein Schlauchsystem in einen Filter, den Dialysator, die künstliche Niere, pumpt.

 

In der künstlichen Niere wird das Blut des Patienten von Abfallprodukten des Stoffwechsels gereinigt und von überflüssigem Körperwasser befreit.

 

Eine Dialyselösung schwemmt die überflüssigen Produkte des Stoffwechsels aus.

 

Danach wird das gereinigte Blut dem Körper wieder zugeführt.

 

Während dieses Vorgangs überwacht das Dialysegerät den Blutkreislauf außerhalb des Körpers, pumpt Blut und Dialysierlösung in den Dialysator und setzt dem Blut ein gerinnungshemmendes Medikament zu.

 

Mitarbeiter und Betriebsrat am Standort Schweinfurt

 

Am Standort Schweinfurt arbeiten rund 1.200 Menschen an der Produktion und Entwicklung von Dialysegeräten und anderen medizinischen Geräten.

 

Im März 2015 gingen erstmals 300 Mitarbeiter zur Protestaktion in der Mittagspause vor das Werkstor. Ziel ist, ihre Tarifforderungen von 4,8 Prozent Nachdruck zu verleihen und gegen die Verlagerung von rund 100 Arbeitsplätzen zu protestieren. Nach Aussage der Betriebsratsspitze ist die Belegschaft es nicht gewohnt für Forderungen auf die Straße zu gehen.

 

 

 

 

 

Outsourcing von 100 Arbeitsplätzen in Schweinfurt

 

-       Auslagerung des kompletten Wareneingangs mit Lager an die Firma Geis zum Jahresende 2015 (30 Stellen)

 

-       Bis 2018 solle die Hälfte der spanenden Fertigung aufgelöst und an Fremdfirmen vergeben werden (25 Stellen)

 

-       Die Kabelfertigung wurde bereits fremdvergeben (30 Stellen)

 

-       Ein Modul des Innengehäuses der Dialysemaschinen, die in Schweinfurt gefertigt werden, geht an ein Tochterwerk in Thalheim (15 Stellen)

 

-       Konzernweit sei geplant, die Buchhaltung in ein „Shared Center“ in Polen zu verfrachten. Am Standort Schweinfurt verbleibe lediglich das Reklamationswesen.

 

 

 

 

 

Forschung und Entwicklung / Entwicklungsbereich in Schweinfurt / Team für KVP-Prozess

 

Herr Pascal Kopperschmidt ist Dialysepatient und arbeitet bei Fresenius Medical Care an den Geräten zur Behandlung bei Nierenversagen. „Ich bin durch die Erkrankung nicht beeinträchtigt“, sagt Kopperschmidt. Er ist promovierter Physiker und in einem kleinen Team damit beschäftigt, die Dialysegeräte, kontinuierlich zu verbessern.

 

Es sind unzählige, oft kleine Veränderungen, die die Dialyse (die Blutwäsche) ständig besser, verträglicher macht.

 

Dazu arbeitet Fresenius Medical Care eng mit Kliniken zusammen, tauscht sich mit Ärzten und Patienten aus. Kopperschmidt in besonderer Situation als Patient und Mitarbeiter. Er versteht besser, was sein gegenüber sagen will.

 

Erwähnenswert ist auch, dass Geräte für Länder mit niedrigen Personalkosten weniger automatisiert sind. Komplexe Technik wird durch Software ersetzt.

 

In erster Linie sind es Innovationen „Made in Schweinfurt“, die den Standort in der Zeit von 1979 bis heute (2017) zur größten Produktionsstätte für Dialysemaschinen – zur „Niere der Welt“ gemacht hat.

 

 

 

Sozialleistungen und Soziales Engagement am Standort Schweinfurt

 

Im Mai 2015 startet Fresenius mit einem Kunstwettbewerb für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Thema lautet: „Technik für die Menschen“. Die drei Preise umfassen 1.500 €, 1.000 € und 500 €.

 

 

 

 

 

Zukunftsperspektiven / Zukunftsprognosen

 

Das Innenleben von Dialysemaschinen ist sehr komplex und erfordert Perfektion bis ins Detail. Die Geräte müssen ihre lebenswichtige Funktion mindestens 10 Jahre erfüllen.

 

Die Zahl der Dialysepatienten wächst ständig. Die Zeichen stehen auf Wachstum. Die Produktions-kapazitäten in Schweinfurt werden in den nächsten Jahren erweitert.

 

 

 

 

 

Quellen:

 

Ausgewertete Quellen des AKI-Medienarchivs zu Fresenius im Zeitraum 2015 bis 2017

 

 

 

4.6_0001, 0002, 0003, 0004, 0005, 0007, 0012 (Aktuell)

 

4.6_0012 (Zukunft)

 

 

 

 

 

©AKI/2019/Fiedler-Fresenius003.2

 

 

Ausschnitte aus dem AKI-Medienarchiv zu Fresenius (bis 2014)

 

 

Medizintechnik aus Schweinfurt

 

Ein Bericht zur Mainfränkischen Wirtschaft schildert 1987 die Entwicklung der MTS-SCHWEINFURT GMBH mit Sitz im Schweinfurter Gewerbegebiet Süd.

 

Als Tochtergesellschaft des Pharmaunternehmens FRESENIUS AG, Bad Homburg, ist das Unternehmen für die Produktion aller im Konzern entwickelten Geräte zuständig.

 

Neben der „Fresenius Medical Care Deutschland GmbH“ firmiert in der Hafenstraße ein zweites Unternehmen des Fresenius-Konzerns – die „Fresenius Hemo-Care Deutschland GmbH“, die dem Unternehmensbereich Kabi angehört.

 

 

 

Mitarbeiter

 

1979 wurde das Unternehmen gegründet und begann mit einer Belegschaft von 40 Personen.

 

Im Mai 1987 beträgt die Belegschaft bereits ca. 265 Personen. Ein Ausbau auf 300 Personen bis Ende 1987 ist erforderlich um die sich abzeichnende Produktionssteigerung zu bewältigen.

 

Im Jahr 1984 wurde mit der Lehrlingsausbildung begonnen. Stand Mai 1987 bildet MTS acht Lehrlinge aus.

 

Im Jubiläumsjahr 2004 sind in der Hafenstraße 640 Menschen beschäftigt.

 

Die Schwestergesellschaft HemoCare hat zusätzlich 149 Mitarbeiter.

 

 

 

 

 

Produktion / Produkte / Produktionsprogramm

 

Anfängliche Schwierigkeiten wurden überwunden und das erste Produkt, das Dialysegerät A 2008 C, hat sich am Markt durchgesetzt. Der Marktanteil betrug 1984 bereits ca. 50 Prozent. Die gefertigte Stückzahl beläuft sich 1987 auf 2.300 Stück.

 

Das Produktionsprogramm setzt sich (Stand 1987) zu gut 80 Prozent aus Dialysegeräten und ferner aus Infusionsgeräten, Ernährungspumpen und Analysegeräten zusammen, die sich ebenfalls am Markt etabliert haben und behaupten können.

 

1996 hat Fresenius seinen danach größten Kunden „National Medical Care“ in den USA übernommen und daraus Fresenius Medical Care (FMC) gegründet. Damit wurde das Unternehmen auf einen Schlag der größte Eigentümer von Dialyse-Kliniken weltweit.

 

2004 betreibt FMC 1560 Kliniken in 17 Ländern. Alle diese Kliniken werden mit Geräten aus Schweinfurter Produktion versorgt.

 

1998 wurde das Schweinfurter Werk völlig neu organisiert. Eine prozessorientierte Struktur wurde eingeführt. Seither wird in Teams, die sich jeweils auf spezielle Märkte konzentrieren, gearbeitet. Diese Teams betreuen ein Produkt von der Idee bis zur Markteinführung.

 

Im Jubiläumsjahr 2004 (25 Jahre Gerätefertigung in Schweinfurt) werden pro Jahr ca. 20.000 Geräte hergestellt und damit 55 Prozent des Weltmarktes versorgt.

 

Fresenius Hemo Care produziert (2004) Infusions- und Ernährungspumpen, Analysegeräte und Geräte für die neue Adsorbertechnologie.

 

 

 

 

 

Investitionen

 

Nach einer erstmaligen Erweiterung im Jahr 1984 wurden im Jahr 1986 die Fertigungskapazitäten nochmals durch weitere Bauten aufgestockt. Die Nutzfläche beträgt nach der Erweiterung 8.800 m².

 

2004 wurden (Gebäude)-Erweiterungen auf dem mittlerweile 40.000 m² umfassenden Grundstück vorgenommen. Darüber hinaus wurde ein Gebäude der SKF-Lineartechnik übernommen, die ins Maintal umgesiedelt ist.

 

 

 

 

 

Qualitätsziel

 

Das Qualitätsziel (Stand: 1987) lautet:

 

„Erklärtes Ziel von MTS ist es, heute und in Zukunft auf dem medizintechnischen Sektor Geräte zu bauen, die zur Verbesserung der Behandlungsqualität der Patienten beitragen und deren Sicherheit und optimale Bedienung gewährleistet ist.“

 

Es bestehen strengste Qualitätsauflagen, wofür das System (Stand 2004) viele Auszeichnungen erhielt.

 

 

 

 

 

Forschung und Entwicklung / Entwicklungsbereich in Schweinfurt

 

2004 sind in Schweinfurt 80 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Produktpalette weiterzuentwickeln.

 

Die Geräte sind so konstruiert, dass sie an alle gängigen Behandlungsverfahren angepasst werden können. Die Geräte können also um-, auf- und nachgerüstet werden.

 

 

Patienten

 

Stand 2004 gibt es weltweit rund eine Million an den Nieren erkrankte Menschen, die sich der künstlichen Blutreinigung unterziehen müssen. Jährlich kommen ca. 7 Prozent hinzu. Fresenius Medical Care partizipierte in der Vergangenheit mit zumeist zweistelligen Wachstumsraten.

 

Fresenius Medical Care kann jetzt (2004) ein weniger komplexes Dialyse-Gerät anbieten, das auch in ärmeren Ländern die Blutreinigung möglich macht.

 

Großen Wert legt FMC auch auf die Schulung der Kunden und hat dazu (Stand 2004) ein hauseigenes Zentrum, ebenfalls in der Hafenstraße, eingerichtet.

 

 

 

 

 

Zukunftsprognosen

 

1987 werden die Aussichten für ein weiteres Wachstum insgesamt als günstig bezeichnet. Der inländische Markt wächst und es bestehen erhebliche Reserven im Auslandsgeschäft. Zunächst ist der Ausbau der FRESENIUS-Auslandsgesellschaften Frankreich, Großbritannien und Schweiz vorgesehen. Zur Erschließung der übrigen europäischen Märkte und angrenzenden Märkte seien bereits maßgebende Schritte eingeleitet.

 

Stand 2004 sind starke Wachstumsmärkte China, Lateinamerika und Osteuropa.

 

Der Adsorbertechnologie (Produkte der Fresenius Hemo-Care) wird eine große Zukunft vorausgesagt, da diese Geräte ohne nennenswerte Nebenwirkungen krank machende Stoffe aus dem Blut herausfiltern.

 

 

 

 

 

Quellen:

 

Ausgewertete Quellen des AKI-Medienarchivs zu Fresenius (bis 2014): 3 Quellen

 

 

 

 

 

©AKI/2019/Fiedler-Fresenius003.1

 

 

 

Firmendaten (Standort Schweinfurt)

 

 

 

Gründung

 

1979 als „MTS-SCHWEINFURT GMBH“ gegründet.

 

Es handelt sich (1979) um eine Beteiligung (Tochtergesellschaft) des Pharmaunternehmens „FRESENIUS AG“, Bad Homburg.

 

Eine Schwestergesellschaft, die Fresenius Hemo-Care Deutschland kommt später hinzu. 2007 wurde die Produktion von Fresenius Hemo Care (der Schwestergesellschaft) am Standort Schweinfurt allerdings wieder aufgelöst.

 

 

 

Geschäftszweck

 

Zuständig für die Produktion aller im Konzern entwickelten Geräte.

 

Das Produktionsprogramm setzt sich zu 80 Prozent aus Dialysegeräten zusammen.

 

Daneben werden in Schweinfurt Infusionsgeräte, Ernährungspumpen und Analysegeräte bis 2007 hergestellt.

 

 

 

Firmennamen / Rechtsform

 

MTS-SCHWEINFURT GMBH (1979 bis 1995)

 

Fresenius Medical Care Deutschland GmbH (ab 1996)

 

Fresenius Hemo-Care Deutschland GmbH (Schwestergesellschaft / am Standort Schweinfurt 2007 geschlossen)

 

 

 

Standort

 

Schweinfurt, Gewerbegebiet Süd, in der Hafenstraße

 

 

 

Aktuelle Anschrift (Stand: 2019)

 

Fresenius Medical Care Deutschland GmbH, Hafenstraße 9, 97424 Schweinfurt

 

 

 

Mitarbeiter

 

1979: 40 Mitarbeiter / 05/1987: 265 Mitarbeiter / 2004: 640 Mitarbeiter / 2019: 1200 Mitarbeiter

 

Konzerndaten zu Fresenius (Kurzfassung)

 

 

 

Zur besseren Einordnung hier einige Daten zum Konzern.

 

Mehr als 276.000 Menschen auf allen Kontinenten arbeiten (Stand 2018) bei Fresenius daran, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

 

 

 

Die eigenständigen Unternehmensbereiche seit 2008 von Fresenius umfassen:

 

-       Fresenius Medical Care (FMC)

 

-       Fresenius Kabi

 

-       Fresenius Helios

 

-       Fresenius Vamed

 

 

 

Diese eigenständigen Unternehmensbereiche bieten ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitssektor an. So ist beispielsweise Fresenius Medical Care nicht nur Global Player, sondern auch Weltmarktführer im Dialysebereich. Im Jahr 2004 betrieb FMC bereits 1560 Kliniken in 17 Ländern, allesamt versorgt mit Geräten aus der Schweinfurter Produktion. Und FMC ist auf ständigem Expansionskurs.

 

Der Standort Schweinfurt von Fresenius gehört zum Unternehmensbereich „Fresenius Medical Care“ (FMC).

 

 

 

 

 

Empfehlung an den Leser / die Leserin:

 

Zum besseren Verständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge wird in eigenen Kapiteln auch über die Firmendaten und Firmengeschichte

 

-       zum Unternehmensbereich „Fresenius Medical Care“ und

 

-       zum Gesamtunternehmen Fresenius – dem „Gesundheitskonzern“

 

 

 

berichtet.

 

 

 

Facetten der Firmengeschichte (Standort Schweinfurt)

 

 

 

Ausschnitte aus dem AKI-Medienarchiv zu Fresenius sollen die erstaunliche Entwicklung des Schweinfurter Unternehmens seit 1979 aufzeigen (siehe Kapitel „Medienberichte“).

 

Seit nunmehr 40 Jahren hat sich die Belegschaft von 40 Mitarbeitern auf ca. 1.200 Beschäftigte (Stand 2019) gesteigert. Die Produktion, die Produktpalette und die Patientenversorgung haben eine erstaunliche Entwicklung genommen.

 

Die Ausführungen konzentrieren sich auf das Geschehen am Standort Schweinfurt.

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:

 

AKI-Medienarchiv zu Fresenius

 

Fresenius Jubiläumsbroschüre, 100 Jahre Fresenius, 2012, Herausgeber: Fresenius SE & Co. KGaA

 

Fresenius Jubiläumsflyer, 100 Jahre Fresenius, 33 Jahre Fresenius in Schweinfurt, 2012

 

 

 

 

 

©AKI/2019/Fiedler-Fresenius001