Fresenius Gesamtkonzern
Firmendaten (Gesamtunternehmen)
Übersicht
Die Fresenius SE & Co. KGaA ist ein deutsches Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen mit Sitz in Bad Homburg.
Gesundheitskonzern mit „lebendigen“ Werten
Fresenius bezeichnet sich selbst in der Jubiläumsbroschüre (100 Jahre Fresenius) als Gesundheits-konzern, für den auf allen Tätigkeitsfeldern gilt:
- Fresenius erfüllt höchste Qualitätsansprüche.
- Fresenius verfolgt das Ziel Meilensteine in der medizinischen Versorgung zu setzen
- im Dienst am Menschen und seiner Gesundheit.
- Fresenius steht seit 100 Jahren für „Forward Thinking Healtcare“.
Bei näherer Betrachtung des erfolgreichen Gesamtunternehmens und der Stiftung ist man geneigt diesem Konzern ein Kompliment für die gelebten Werte und nicht nur proklamierte Werte auszusprechen.
Folgende unternehmerischen Werte prägen Fresenius nach eigener Aussage auch heute noch, was durchaus glaubhaft erscheint:
- Traditionsbewusstsein
- Bleibende Werte – zum Wohl von Patienten
- Qualität als oberstes Gebot
- Bezahlbare Medizin
- Schnelle Bereitstellung
- Auf die Mitarbeiter kommt es an
- Traditionslinien.
Auch andere Konzerne sollten den Kunden / Verbraucher (hier: Patienten) und die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen.
Das Unternehmen ist, wie bei vielen Firmen der Pharma-Branche auch, aus dem Labor einer Apotheke heraus entstanden.
2008 wurde das Unternehmen fit für die Zukunft gemacht und folgende Neustrukturierung, d.h. selbständige Unternehmensbereiche (Vorstände sind Unternehmer im Unternehmen), eingeführt:
- Fresenius Medical Care (FMC)
- Fresenius Kabi
- Fresenius Helios
- Fresenius Vamed
Die Branchen umfassen somit: Gesundheitswesen, Medizintechnik, Pharma.
Gründer
Dr. Eduard Fresenius (1874 – 1946) erbt 1911 die Hirsch-Apotheke, die übrigens erstmals 1462 erwähnt wird. Die Apotheke befindet sich auf der Haupteinkaufsstraße in der Frankfurter Innenstadt, der Zeil.
1912 gründet Dr. Eduard Fresenius die „Dr. Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie“. Das Labor der Apotheke ist die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns. Er beginnt mit 7 Mitarbeiter in der Apotheke und im Unternehmen.
Dr. Fresenius verfolgt eine Doppelstrategie um Alleinstellungsmerkmale zu erzielen. Er gliedert der Apotheke damals schon einen Großhandel für Medikamente mit Lieferservice an und baut das Labor der Hirsch-Apotheke zu einem Pharmaunternehmen aus.
Dr. Eduard Fresenius hat große Ideen. Diese Ideen haben ihren Preis und in finanziellen Angelegenheiten hat der Apotheker keine glückliche Hand. Nach dem Krieg steht Dr. Eduard Fresenius vor den Trümmern seiner Existenz und stirbt im Februar 1946.
Die Nachfolge
Nachlass erbt Praktikantin Frau Else Fernau
Für den kinderlos gebliebenen Dr. Eduard Fresenius war Else Kröner, geb. Fernau, wie eine Tochter. Er vererbte ihr die Hirsch-Apotheke und das kleinen Unternehmen Fresenius.
Frau Else Kröner und Hans Kröner entschulden das Unternehmen und bauen es aus
Trotz der völligen Überschuldung gelang es Else Kröner, das Überleben des Unternehmens zu sichern und gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Dr. Hans Kröner weiter auszubauen.
1966 erfolgt die Erweiterung der Produktpalette um zugekaufte Dialysemaschinen und Dialysatoren und nach Aufkündigung durch den Lieferanten aus der USA die Eigenentwicklung und Eigenproduktion.
Die Eigenproduktion startete 1979 am Standort Schweinfurt. Am 15.11.1978 erfolgte hierzu die Gründung der „MTS Medizin-Technische Systeme Schweinfurt GmbH“. Die Gründe für die Entscheidung für Schweinfurt waren hohe Arbeitslosigkeit am Ort (erleichterte Facharbeiterauswahl) und die Investitionsförderung nach dem Zonenrand-Förderungsgesetz.
1988 stirbt Else Kröner überraschend. Im Jahr 1983 hatte Else Kröner ihr gesamtes Vermögen bereits in eine Stiftung eingebracht. Sie hatte sich damit einen Herzenswunsch erfüllt.
Hans Kröner, ist seit Gründung einer Aktiengesellschaft in 1981 Vorstandsvorsitzender bis zum Jahr 1992. Er führt das Unternehmen auf einen gleichermaßen dynamischen wie erfolgreichen Expansionskurs. Hans Kröner übergibt 1992 den Vorstandsvorsitz an seinen Vorstandskollegen Dr. Gerd Krick.
Die weitere Entwicklung
entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Firmengeschichte (Gesamtunternehmen)“.
Firmenname und Rechtsform der Muttergesellschaft und der Unternehmensbereiche
(ohne Tochtergesellschaften)
Das rasante Wachstum erforderte eine ständige Anpassung der Rechtsform und Organisation. Dies wird aus nachfolgender Entwicklung deutlich.
1912: „Dr. Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie“ (Einzelunternehmen)
1950er: „Dr. E. Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie KG“ (Kommanditgesellschaft)
1967: „Chem. Pharmazeutische Verwaltungsgesellschaft mbH“ (GmbH)
Gründung einer GmbH zur Minderung des Haftungsrisikos für die Komplementärin Else Kröner.
1970er: „Dr. E. Fresenius GmbH und Co.KG“ (Betriebsaufspaltung)
1971: Die vier Geschäftsbereiche werden verselbständigt
Die vier Geschäftsbereiche gehen bis 1971 in drei Kommanditgesellschaften ein:
- Die „chemisch pharmazeutische Industrie KG“ (Pharma KG)
- Die „Apparatebau KG“
- Und die „Klinikbedarf KG“.
1981: Gründung einer Aktiengesellschaft
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten entschließt sich die Geschäftsleitung zur Gründung einer Aktiengesellschaft, in die 1981 die drei Kommanditgesellschaften überführt werden.
Else Kröner übernimmt als Hauptaktionärin 95 Prozent der Stammaktien und wird Aufsichtsrats-vorsitzende. Das Tagesgeschäft geht nun auf den Vorstand des Unternehmens über, zu dessen Vorsitzenden Hans Kröner bestellt wird.
1983: Else Kröner bringt ihr gesamtes Vermögen in eine Stiftung ein
Zweck der „Else Kröner-Fresenius-Stiftung“ (EKFS) ist es, kranken und bedürftigen Menschen zu helfen, indem sie medizinische Forschungsprojekte und humanitäre Initiativen finanziell fördert. Außerdem dient die Stiftung dem Erhalt des Unternehmens in seiner Gesamtheit.
1986: Fresenius geht an die Börse
Das Unternehmen geht in Frankfurt an die Börse. Die Fresenius-Vorzugsaktie wird eingeführt.
1998: Erwerb der „National Medical Care“ und Zusammenschluss mit dem Fresenius Medical Care
Das US-amerikanische Unternehmen „National Medical Care“ wird mit dem Dialysegeschäft von Fresenius Medical Care zusammengeführt. Stichwort: „Hering frisst Hai“.
2007: Umwandlung der Fresenius AG in eine Europäische Gesellschaft
Mit Wirkung vom 13. Juli 2007 wurde das Unternehmen von einer Aktiengesellschaft (AG) deutschen Rechts in eine Europäische Gesellschaft (SE) überführt.
2008: Neustrukturierung des Unternehmens (siehe letzten Absatz unter Punkt „Übersicht“)
2009: Vorzugsaktien der Fresenius Medical Care im DAX aufgenommen
Zwischenzeitlich ist das Unternehmen so gewachsen und so stark, dass 2009 die Vorzugsaktien des Teilkonzern „Fresenius Medical Care“ in den DAX aufgenommen werden.
2011: Fresenius SE & Co. KGaA / Fresenius SE wird zur Kommanditgesellschaft auf Aktien.
Zum 28. Januar 2011 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Ziel ist, sich für weiteres Wachstum zu rüsten.
Tochtergesellschaften
Im Rahmen der Internationalisierung wurden insbesondere in den 1970er-Jahren weltweit Tochtergesellschaften gegründet.
Es werden nur die Tochtergesellschaften des Unternehmensbereichs „Fresenius Medical Care“ betrachtet (Angaben: siehe dort).
Mitarbeiter
1912: 7 Mitarbeiter
1960: 30 Mitarbeiter
1990: ….5.200 Mitarbeiter
2011: 160.000 Mitarbeiter
2018: 276.750 Mitarbeiter
Umsatz
1990: 1.030 Millionen DM
2011: 16,5 Mrd. Euro (davon FMC: 12,8 Mrd. Euro)
2018: 33,5 Mrd. Euro
Quellen:
AKI-Medienarchiv zu Fresenius
Fresenius Jubiläumsbroschüre, 100 Jahre Fresenius, 2012, Herausgeber: Fresenius SE & Co. KGaA
Fresenius Jubiläumsflyer, 100 Jahre Fresenius, 33 Jahre Fresenius in Schweinfurt, 2012
©AKI/2019/Fiedler_Fresenius006
Firmengeschichte (Gesamtunternehmen)
1912: Gründung Produktionsbetrieb für Arzneimittel
Im Jahr 1912 erweiterte Dr. Eduard Fresenius, der Inhaber der Hirsch-Apotheke in Frankfurt, sein Laboratorium zu einem kleinen Produktionsbetrieb für Arzneimittel. Er legte damit den Grundstein für das heutige Unternehmen Fresenius.
1934: Verlegung Produktionsbetrieb nach Bad Homburg
1934 wurde der Produktionsbetrieb von der Hirsch-Apotheke getrennt und nach Bad Homburg verlegt.
1946: Dr. Eduard Fresenius stirbt / keine Nachkommen / Nachlass erbt Praktikantin
Für den kinderlosen Dr. Eduard Fresenius war Elsa Kröner, geb. Fernau, wie eine Tochter. Sie wohnte mit ihrer Mutter im Haus des Apothekers und trat 1944 als Praktikantin in die Hirsch-Apotheke ein. Dr. Eduard Fresenius ermöglichte ihr das Pharmaziestudium. Zwei Jahre später (1946), vor Abschluss ihres Studiums, starb Dr. Eduard Fresenius. Er vererbte ihr sowohl die Hirsch-Apotheke als auch die Ursprünge des kleinen Unternehmens Fresenius.
1950er Jahre: Frau Elsa Kröner und ihr Ehemann entschulden das Unternehmen und bauen es aus
Trotz der völligen Überschuldung gelang es Kröner, das Überleben des Unternehmens zu sichern und gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Dr. Hans Kröner weiter auszubauen.
1960: Am Anfang steht ein familiärer Kleinbetrieb
Um 1960 beschäftigt die „Dr. E. Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie KG“ lediglich 30 Mitarbeiter.
1966: Erweiterung der Produktpalette um Dialysemaschinen und Dialysatoren
Im Jahr 1966 erweiterte Fresenius seine Produktpalette um Dialysemaschinen und Dialysatoren und konnte bedeutende Marktanteile gewinnen.
1967: Gründung einer GmbH zur Minderung des Haftungsrisikos
Zur Reduzierung des Haftungsrisiko für die Komplementärin Else Kröner wird eine „Chem. Pharmazeutische Verwaltungsgesellschaft mbH“ gegründet. Diese Gesellschaft ist seit dem 1. Januar 1967 persönlich haftende Gesellschafterin der „Dr. E. Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie KG“.
1970: Starkes Wachstum unter der Leitung von Hans und Else Kröner
In nur einem Jahrzehnt entwickelt sich Fresenius unter der Leitung von Else und Hans Kröner zu einem Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern. Der Umsatz wächst innerhalb eines Jahrzehnts bis in die frühen 1970er Jahre sogar um das Dreizehnfache.
Zur Strukturierung der Aktivitäten und des rasanten Wachstums des Unternehmens werden vier Geschäftsbereiche eingerichtet: Pharma, Apparatebau, Krankenhausbedarf sowie Serologie und Diagnostik.
1971: Geschäftsbereiche werden verselbständigt
Die vier Geschäftsbereiche gehen bis 1971 in drei Kommanditgesellschaften ein:
- Die „chemisch-pharmazeutische Industrie KG“ (Pharma KG),
- Die „Apparatebau KG“
- und die „Klinikbedarf KG“.
1970er Jahre: Erste Schritte zur Internationalisierung / finanzielle Schwierigkeiten
Unter dem Dach der die verselbständigten Geschäftsbereiche überspannenden „Dr. E. Fresenius GmbH und Co. KG“ unternimmt die Unternehmensleitung erste Schritte zur Internationalisierung des Unternehmens:
- Zunächst mit Tochtergesellschaften in Frankreich und in der Schweiz (1971)
- sowie in Österreich 1976.
- 1977 wagt Fresenius mit der Übernahme der Hiplex S.A. Laboratório de Hipoderia in Campinas bei Sao Paulo, Brasilien, erstmals den Schritt über Europa hinaus.
- 1979 kommt ein Unternehmen in Großbritannien hinzu.
Trotz des Wachstums und der Diversifizierung in der Produktpalette werden die Zeiten für das Unternehmen schwieriger. Mitte der 1970er Jahre erlebt Deutschland infolge der Ölkrise erstmals seit dem Wirtschaftswunder eine starke wirtschaftliche Flaute. In der gesamten Pharma-Sparte muss Fresenius starke Einbußen hinnehmen. Noch schlechter ist die Situation in der Medizintechnik. Hier sinken die Preise auf weniger als die Hälfte. Zusätzlich nimmt der Wettbewerb im In- und Ausland stark zu. Neben den sinkenden Einnahmen kommt es zu einem Anstieg der Produktionskosten.
Dadurch gerät Fresenius in ernste finanzielle Schwierigkeiten.
1981: Gründung einer Aktiengesellschaft
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten entschließt sich die Geschäftsleitung zur Gründung einer Aktiengesellschaft, in die 1981 die drei Kommanditgesellschaften überführt werden. Else Kröner übernimmt als Hauptaktionärin 95 Prozent der Stammaktien und wird Aufsichtsratsvorsitzende. Das Tagesgeschäft geht nun auf den Vorstand des Unternehmens über, zu dessen Vorsitzenden Hans Kröner bestellt wird.
1983: Else Kröner bringt ihr gesamtes Vermögen in eine Stiftung ein
Else Kröner ist Ende 50, als sie 1983 beschließt, ihr gesamtes Vermögen in eine gemeinnützige Stiftung einzubringen.
Else Kröners Vermächtnis für den Fall ihres Todes erfüllt sich Else Kröner zugleich einen Herzenswunsch: Der Zweck der von ihr ins Leben gerufenen „Else Kröner-Fresenius-Stiftung“ (EKFS) ist es, kranken und bedürftigen Menschen zu helfen, indem sie medizinische Forschungsprojekte und humanitäre Initiativen finanziell fördert.
Außerdem dient die Stiftung dem Erhalt des Unternehmens in seiner Gesamtheit.
1986: Fresenius geht an die Börse
1986 geht das Unternehmen an die Börse. In Frankfurt am Main wird die Fresenius-Vorzugsaktie eingeführt.
1988: Else Kröner stirbt überraschend
Als Else Kröner 1988 überraschend stirbt, wird die EKFS (Stiftung) Hauptaktionärin des Unternehmens. Hans Kröner, der noch bis 1992 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist, sorgt über den Tod seiner Frau hinaus für Kontinuität des stetig wachsenden Unternehmens.
1990: Umsatz überschreitet eine Milliarde DM
1990 liegt der Umsatz der Fresenius AG bei einer Mitarbeiterzahl von 5.200 erstmals über einer Milliarde DM (1.030 Millionen).
1992: Führungswechsel / Weiter auf Expansionskurs
Hans Kröners langjähriger Vorstandskollege Dr. Gerd Krick wird 1992 Vorstandsvorsitzender. Er führt das Unternehmen auf einen gleichermaßen dynamischen wie erfolgreichen Expansionskurs.
Richtete sich das Wachstum von Fresenius bis dahin vor allem nach den Chancen, die sich auf dem Markt boten, expandiert das Unternehmen unter Kricks Führung in allen Bereichen nach einem klaren strategischen Konzept und erschließt sich so neue Tätigkeitsfelder.
1994: Erwerb der hospitalia international gmbh bzw. der Mehrheit an der VAMED AG
Mit dem Erwerb positioniert sich das Unternehmen in den Bereichen Krankenhausausstattung und Krankenhausplanung, -errichtung und -verwaltung.
1996: Erwerb der „National Medical Care“
1996 erwirbt Fresenius die „National Medical Care“. „Hering frisst Hai“ war damals die Schlagzeile. Das US-amerikanische Unternehmen „National Medical Care“ wird mit dem Dialysegeschäft von Fresenius Medical Care zusammengeführt.
1998: Übernahme des Infusionsgeschäfts von Pharmacia & Upjohn
Der Pharma-Sektor wird 1998 mit der Übernahme des Infustionsgeschäfts von Pharmcia & Upjohn wesentlich erweitert und gestärkt.
2001: Erwerb der Wittgensteiner Kliniken
Es gelingt der Erwerb der Wittgensteiner Kliniken und damit der Einstieg in das private Krankenhausbetreibergeschäft.
2003: Erfolgreiches Wachstum durch Übernahmen / Wechsel im Vorstandsvorsitz
Mit diesen Übernahmen wird das Unternehmen zu einem internationalen und weltweit erfolgreich wachsenden Gesundheitskonzern weiterentwickelt.
Im Jahre 2003 übernimmt Dr. Ulf M. Schneider den Vorstandsvorsitz bei Fresenius. Unter seiner Führung setzt das Unternehmen seinen Expansionskurs in den bestehenden und in benachbarten Geschäftsfeldern fort.
2005: Erwerb der HELIOS Kliniken
Mit dem Erwerb der HELIOS Kliniken stärkt Fresenius sein Krankenhausbetreibergeschäft entscheidend.
2006: Erwerb der Renal Care Group
Durch die Übernahme der Rental Care Group im Jahr darauf gelingt es, die Marktposition von Fresenius Medical Care wesentlich auszubauen.
2007: Umwandlung der Fresenius AG in eine Europäische Gesellschaft
Eine wichtige Weichenstellung ist die im Jahr 2007 vollzogene Umwandlung der Fresenius AG in eine Europäische Gesellschaft.
Die Vorteile einer Societas Europaea (SE) liegen unter anderem darin, dass das Unternehmen EU-weit als rechtliche Einheit auftreten kann. Die Gründung von Tochtergesellschaften in anderen EU-Staaten wird dadurch begünstigt, und die Geschäfte innerhalb der Europäischen Union werden vereinheitlicht und erleichtert.
2008: Kauf des US-amerikanischen Unternehmens APP Pharmaceuticals und des indischen Pharmaherstellers Dabur Pharma
Der Kauf des US-amerikanischen Unternehmens APP Pharmaceuticals bedeutet 2008 für Fresenius Kabi den Eintritt in den nordamerikanischen Markt, und mit dem im selben Jahr vollzogenen Erwerb des indischen Pharmaherstellers Dabur Pharma erweitert Fresenius Kabi noch zusätzlich sein Angebot im Bereich intravenös zu verabreichenden Generika.
2008: Neustrukturierung des Unternehmens
Das enorme Wachstum von Fresenius erfordert eine Neustrukturierung des Unternehmens. Diese wird 2008 vollzogen.
Seitdem präsentiert sich der Konzern mit vier Unternehmensbereichen, deren Vorstände nach dem Prinzip „Unternehmer im Unternehmen“ weltweit eigenverantwortlich wirtschaften und handeln:
- Fresenius Medical Care
- Fresenius Kabi
- Fresenius Helios
- Fresenius Vamed.
Daneben ist Fresenius Biotech innerhalb der Holding Fresenius SE & Co. KGaA angesiedelt. Das Biotechnologieunternehmen ist auf die Entwicklung von biopharmazeutischen Therapien für schwerwiegende, bisher nicht gelöste medizinische Fragestellungen im Bereich von Transplantationen und Onkologie konzentriert. Im Fokus stehen dabei innovative immuntherapeutische Produkte.
2009: Vorzugsaktien der Fresenius Medical Care im DAX aufgenommen
Inzwischen ist das Unternehmen so stark, dass 2009 die Vorzugsaktien von Fresenius Medical Care in den DAX aufgenommen werden.
2011: Fresenius SE wird zur Kommanditgesellschaft auf Aktien
2011 kommt es zu einer abermaligen Änderung der Gesellschaftsform. Die Fresenius SE wird in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt, um sich für weiteres Wachstum zu rüsten.
Quellen:
AKI-Medienarchiv zu Fresenius
Fresenius Jubiläumsbroschüre, 100 Jahre Fresenius, 2012, Herausgeber: Fresenius SE & Co. KGaA
Fresenius Jubiläumsflyer, 100 Jahre Fresenius, 33 Jahre Fresenius in Schweinfurt, 2012
©AKI/2019/Fiedler_Fresenius007