Frsenius Medical Care

Firmendaten (Fresenius Medical Care)

 

 

 

 

 

Aktueller Firmenname / Rechtsform / Geschäftszweck (Stand: 2019)

 

Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA:

 

Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen.

 

 

 

 

 

Als Ergänzung zur Entwicklung des Werks am Standort Schweinfurt sollen zunächst folgende Fragen beleuchtet werden:

 

-        Frage 1: Was sind die Eckpunkte der Entwicklung beim Teilkonzern FMC?

 

-        Frage 2: Was sind die Ursachen des erstaunlichen Wachstums und der Entwicklung zum Weltmarktführer?

 

Zweck ist, es dem Leser / der Leserin zu ermöglichen, den Beitrag des Standorts Schweinfurt zum Teilkonzern „Fresenius Medical Care“ (FMC) selbst einschätzen zu können.

 

 

 

Gründungsidee oder „Fresenius und die Dialyse“

 

Dialysegeräte und Dialysator haben die Entwicklung von Fresenius zum Weltkonzern entscheidend mitgeprägt.

 

Nierenpatienten sind auf die Dialyse angewiesen. Ohne Blutfilter (Dialysator) keine Dialyse. Der Blutfilter ist die entscheidende Komponente eines Dialysegerätes. Stoffwechselgifte und überschüssiges Wasser werden aus dem Blut gefiltert und von einer Spülflüssigkeit abtransportiert.

 

Das in den 1960er Jahren noch mittelständische Unternehmen Fresenius in Bad Homburg kommt als Produzent von Dialyselösungen mit den Blutfiltern in Berührung. Fresenius beginnt Mitte der 1960er Jahre US-amerikanische Dialysegeräte zu importieren und zu vertreiben.

 

Die Geräteproduzenten aus den USA wollen Vertrieb und Wartung selbst übernehmen und kündigen die Lieferbeziehung. Fresenius ist gut gerüstet für einen eigenen Weg und beginnt in den 1970er Jahren mit der Entwicklung eines eigenen neuartigen Dialysegeräts.

 

In einem speziell dafür eingerichteten Werk in Schweinfurt läuft 1979 die Serienproduktion des Fresenius Dialysegeräts A 2008 an.

 

Meilensteine der Produktverbesserung

 

Schwerwiegende „Kinderkrankheiten“ des Dialysegeräts werden überwunden und folgende Meilensteine führen zu einer guten Marktposition in Deutschland:

 

-        Kürzere Dialysezeiten durch erhöhte Durchlaufgeschwindigkeiten des Blutes

 

-        Einsatz von Polysulfon (Kunststoff) als Membranmaterial in der Dialyse

 

-        Helixone, das sind mit einer speziellen Nanospinntechnologie hergestellte Membranen für spezielle Dialyseerfordernisse.

 

 

 

Dialyse als Dienstleistung / „Hering frisst Hai“

 

Der internationale Ausbau der Marktstellung gelingt mit dem Erwerb des US-amerikanischen Unternehmens „National Medical Care“ (NMC), das nicht nur Dialyseprodukte herstellt, sondern auch mehr als 500 Dialysezentren in den USA betreibt.

 

1996 werden NMC mit dem weltweiten Dialysegeschäft von Fresenius in dem neuen Unternehmen „Fresenius Medical Care“ zusammengeführt.

 

 

 

Weitere Entwicklung von stetiger Expansion geprägt / Marktführerschaft

 

2003: Die Produktion von Dialysatoren wird auf 50 Millionen Stück jährlich gesteigert

 

2005: „Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft“

 

Für die Entwicklung des Dialysesystems 5008 erhält das Unternehmen den „Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft“.

 

2011: 79.000 Beschäftigte weltweit erwirtschaften einen Umsatz von 12,8 Milliarden US-Dollar

 

2012: Leistungsstand im Jubiläumsjahr (100 Jahre Fresenius):

 

-        256.000 Personen werden in über 3.100 Dialyseeinrichtungen in Nordamerika, Europa, Asien, Lateinamerika und Afrika versorgt.

 

-        Dabei werden pro Jahr mehr als 34 Millionen lebenswichtige Dialysebehandlungen durchgeführt.

 

2018: Leistungsstand aktuell

 

Nur für das Gesamtunternehmen verfügbar.

 

Fresenius Medical Care ist Weltmarktführer in der Dialyse.

 

Frage 3:

 

Was waren die Gesellschaftsrechtlichen Schritte und wie wurden die Zukäufe finanziert?

 

 

 

Gründungen / Wachstum durch Zukäufe / Börsengang

 

1978: Gründung Werk in Schweinfurt zur Serienproduktion von Dialysegeräten

 

1996: Erwerb des US-amerikanischen Unternehmens „National Medical Care“ (NMC)

 

1996: „Fresenius Medical Care“ wird gegründet

 

„National Medical Care“ (NMC) wird mit dem weltweiten Dialysegeschäft von Fresenius verschmolzen.

 

1996: Fresenius Medical Care geht in Frankfurt und New York an die Börse

 

Seit 1999: Die Aktien von Fresenius Medical Care sind im DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert

 

2006: Erwerb des US-Konkurrenten Renal Care Group

 

2019: Standort Schweinfurt besteht 40 Jahre

 

Der Standort Schweinfurt ist der zweitgrößte von Fresenius Medical Care. In den 40 Jahren wurden im Werk Schweinfurt mehr als 800.000 Dialysegeräte produziert. Im Augenblick erweitert Fresenius seine Hallen in Schweinfurt. Ferner wird für 20 Millionen Euro ein neues Technologiezentrum im Gewerbegebiet Hafen gebaut.

 

 

 

Fresenius-Aktie

 

Angaben, insbesondere zur Aktionärsstruktur und Börsenkursentwicklung, siehe WIKIPEDIA.

 

Stand 31.12.2017 hält der Hauptaktionär, die Else Kröner-Fresenius-Stiftung 26,29 %. In Streubesitz sind 57,84 %.

 

 

 

Frage 4:

 

Welche Produktionsstätten (Werke) gehören zum Teilkonzern „Fresenius Medical Care“

 

 

 

Tochtergesellschaften / Produktionsstätten

 

Produktionsstätten für Dialysatoren weltweit:

 

Fresenius Medical Care stellt Dialysatoren in St. Wendel, Ogden (USA), L´Abresle (Frankreich), Imukai und Buzen (Japan), Borissow (Weißrussland) und Vrasac (Serbien) her.

 

Produktionsstätten für Dialysegeräte weltweit:

 

Fresenius Medical Care stellt Dialysegeräte in Werken in Schweinfurt, Walnut Creek (USA) und Jaguarinuano (Brasilien) her. Jedes zweite heute auf der Welt eingesetzte Dialysegerät stammt aus Schweinfurt.

 

 

 

 

 

Quellen:

 

AKI-Medienarchiv zu Fresenius

 

Fresenius Jubiläumsbroschüre, 100 Jahre Fresenius, 2012, Herausgeber: Fresenius SE & Co. KGaA

 

Fresenius Jubiläumsflyer, 100 Jahre Fresenius, 33 Jahre Fresenius in Schweinfurt, 2012

 

 

 

 

 

©AKI/2019/Fiedler_Fresenius004

 

 

 

Firmengeschichte (Fresenius Medical Care)

 

 

 

Vorbemerkungen

 

 

 

„Fresenius Medical Care“ hat sich sukzessive zu einem Global Player entwickelt..

 

Die „Vorläuferaktivitäten“ und „Vorläuferfirmen“ beginnen erst ab 1966 mit der Erweiterung der Produktpalette um Dialysemaschinen und Dialysatoren.

 

Der Standort Schweinfurt kommt 1978 mit der Gründung der „MTS Medizin-Technische Systeme Schweinfurt GmbH“ ins Spiel.

 

 

 

 

 

Entwicklung im Einzelnen

 

 

 

1966: Erweiterung der Produktpalette um Dialysemaschinen und Dialysatoren

 

Im Jahr 1966 erweiterte Fresenius seine Produktpalette um Dialysemaschinen und Dialysatoren und konnte bedeutende Marktanteile gewinnen.

 

 

 

1970: Einrichtung Geschäftsbereich „Apparatebau“

 

Zur Strukturierung der Aktivitäten und des rasanten Wachstums des Unternehmens werden vier Geschäftsbereiche eingerichtet: Pharma, Apparatebau, Krankenhausbedarf sowie Serologie und Diagnostik.

 

 

 

1971: Geschäftsbereich „Apparatebau“ wird verselbständigt

 

Die vier Geschäftsbereiche gehen bis 1971 in drei Kommanditgesellschaften ein:

 

-        Die „chemisch-pharmazeutische Industrie KG“ (Pharma KG),

 

-        Die „Apparatebau KG“

 

-        und die „Klinikbedarf KG“.

 

 

1978: Gründung der „MTS Medizin-Technische Systeme Schweinfurt 

 

1996: Erwerb der „National Medical Care“

 

1996 erwirbt Fresenius die „National Medical Care“. „Hering frisst Hai“ war damals die Schlagzeile. Das US-amerikanische Unternehmen „National Medical Care“ wird mit dem Dialysegeschäft von Fresenius Medical Care zusammengeführt.

 

 

 

2006: Erwerb der Renal Care Group

 

Durch die Übernahme der Rental Care Group im Jahr darauf gelingt es, die Marktposition von Fresenius Medical Care wesentlich auszubauen.

 

 

 

2007: Der 500.000.000ste Dialysator ist produziert

 

 

 

2008: Neustrukturierung des Unternehmens

 

Das enorme Wachstum von Fresenius erfordert eine Neustrukturierung des Unternehmens. Diese wird 2008 vollzogen.

 

Seitdem präsentiert sich der Konzern mit vier Unternehmensbereichen, deren Vorstände nach dem Prinzip „Unternehmer im Unternehmen“ weltweit eigenverantwortlich wirtschaften und handeln:

 

-        Fresenius Medical Care

 

-        Fresenius Kabi

 

-        Fresenius Helios

 

-        Fresenius Vamed.

 

 

 

2009: Vorzugsaktien der Fresenius Medical Care im DAX aufgenommen

 

Inzwischen ist das Unternehmen so stark, dass 2009 die Vorzugsaktien von Fresenius Medical Care in den DAX aufgenommen werden.

 

 

 

2011: Kauf der IDC, Liberty Dialysis Holdings Inc. und American Process Care

 

Die weltweite Ausbreitung des Dienstleistungsgeschäfts setzt sich damit fort.

 

 

 

2012: Die 500.000ste Dialysemaschine ist produziert

 

 

 

2013: Der 1.000.000.000ste Dialysator ist produziert

 

 

 

2014: Einführung einer neuen Generation von Heimdialyse-Cyclern

 

 

 

2016: Präsentation eines neuen Therapiesystems für die Hämodialyse – „6008 CAREsystem“

 

 

 

2019: Neues Technologiezentrum

 

Das neue Technologiezentrum von Fresenius Medical Care in Schweinfurt soll bis Ende 2019 fertiggestellt sein (Spatenstich April 2018 erfolgt).

 

 

 

 

 

Quellen:

 

AKI-Medienarchiv zu Fresenius

 

Fresenius Jubiläumsbroschüre, 100 Jahre Fresenius, 2012, Herausgeber: Fresenius SE & Co. KGaA

 

Fresenius Jubiläumsflyer, 100 Jahre Fresenius, 33 Jahre Fresenius in Schweinfurt, 2012

 

 

 

 

 

©AKI/2019/Fiedler_Fresenius005