Reden und Aktivitäten von Willy Sachs
Rede 1. Mai 1933:
Feier des Nationalfeiertags
„So hilft jeder an seiner Stelle nach seinem Können mit, um das große Werk unseres Führers nach Frieden, Freiheit und Ehre zu vollenden und zu erhalten. Keiner darf dabei fehlen. Unserem großen Führer ein dreifaches Sieg Heil.“
Rede 3. Juli 1933:
Anlässlich der Gedenkfeier für Geheimrat Ernst Sachs
„In der schwarzen Nacht des deutschen Schicksals wurde mein Vater nie kleinmütig und nie irre, er glaubte an die Wiedergeburt und den Aufstieg Deutschlands und behielt recht. Das alte Erbübel der Deutschen, die innere Zwietracht, die zur äußeren Ohnmacht führt und uns zum Spielball miss-günstiger Feinde machte, ist durch die endliche und herrliche Einigung aller Deutschen, so Gott will, für immer vernichtet.
Rede 1. Mai 1934:
Maifeier
„Nur wenn jeder Einzelne vom richtigen Gemeinschaftsgeiste durchdrungen ist, werden wir die großen Aufgaben meistern können, die der Führer und die Zukunft an uns stellen. Ich schließe mit der Aufforderung mit mir einzustimmen in den Ruf: Unserem Führer ein dreifaches Sieg Heil!“
4. April 1935:
Recherchen Kriminalpolizei
F & S lässt Auskünfte zu Betriebsangehörige und -bewerber beim NS-Oberbürgermeister Pösl recherchieren. Das
Original-Dokument ist eines von mehreren bekannten Anfragen.
Dir. Heinz Kaiser ist der Chef des Büros des Betriebsführers, rechte Hand und enger Vertrauter von Willy Sachs.
Rede 1. Mai 1935:
Maifeier
„Es war eine der markantesten aber auch schönsten und für das Gedeihen unseres Volkes größten Taten, als unser Führer Adolf Hitler den unseligen Klassenkampf zertrümmerte und an dessen Stelle die Volksgemeinschaft setzte.“
Rede 1. Mai 1936:
Maifeier
„Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft und auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden.“
Rede 23. Juli 1936:
Einweihung des Willy-Sachs-Stadions
„Herr Reichstatthalter,
Mein Reichsführer
Herr Reichsarbeitsführer,
Führer der Partei und ihrer Gliederungen,
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Verehrte Gäste,
Meine Arbeitskameraden!
Der Sport muss aber wie alles Bilden und Formen in der Jugend beginnen. Der Jugend gehört die Zukunft. Sie ist unsere unverdorbene Reserve und unsere große Hoffnung. Das hat unser Führer nicht nur erkannt, sondern er handelt darnach. So, wie man die Jugend schult, hat man später den Mann. Es sind immer die gleichen Zusammenhänge:
Ohne kraftvolle Politik keine gesicherte Wirtschaft, ohne ausreichende Macht keine gesunde Politik und ohne innere Kraft keine Macht!
Der Sport aber entwickelt und schult die Kräfte, also die primären Wurzeln allen wirtschaftlichen und politischen Lebens.
Der Sport macht uns ausdauernd und das ist heute wichtiger denn ja, wo im politischen und wirtschaftlichen Leben der Völker der Konkurrenzkampf zum Existenzkampf geworden ist. Wer die stärkeren Nerven hat und länger durchhält, hat da den Vorteil. Welchen Vorsprung vermittelt das Gefühl, wenn in einem 65 Millionen-Volk die Mehrzahl weiß, dass sie im Wettbewerb auch nur eine Viertelstunde länger durchhält wie die anderen.
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Eine solche Quelle aber soll das Kampf- und Sportfeld werden, auf dem wir hier versammelt sind.
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Wenn ich nunmehr das Stadion der Obhut der Stadt übergebe, so mit dem Leitspruch:
Der Einzelne für die Gesamtheit, die Gesamtheit für den Führer!
In diesem Sinne bitte ich Sie, mit mir des Mannes zu gedenken, der uns alle von kleinlichem Denken befreite und uns einte in der unauslöschlichen Liebe zu unserem wiedererwachten, großen, starken und geliebten Führer Adolf Hitler ein dreifaches
Sieg Heil!
Sieg Heil!
Sieg Heil!“
Rede 1. Mai 1937
Maifeier
„Unser Führer hat uns wiederholt auf dem Ausstellungsstand mit seinem Besuch beehrt. Er hat sich das Rad von mir vorführen und erklären lassen und den Motor eingehend studiert. Es ist für uns alle eine hohe Auszeichnung, dass wir mit dieser Neuschöpfung sein Wohlwollen errangen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Motorisierung liefern können, die unserem Führer so sehr am Herzen liegt.“
Rede 1. Mai 1939:
Maifeier
„Es gibt kein Volk der Erde, das fleißiger und zuverlässiger schafft, als das deutsche. Arbeiten und schaffen sind die Wurzel allen Wohlstandes und des Aufstiegs. Solange jeder Einzelne in der Arbeit sein Bestes hergibt, bleiben wir unüberwindlich und wo wir in Deutschland das ganze Jahr über hart schaffen wie nirgends in der Welt, wollen wir dieses Fest der nationalen Arbeit mit doppelter Freude feiern und uns mit Dankbarkeit darauf besinnen, wem wir unsere Einigung und unsere Wieder-erstarkung verdanken.
Unserem Führer Adolf Hitler S i e g H e i l !
30. März 1940:
Bericht über Reichsstraßensammlung
Bericht über die Sammlung am 30. und 31. März 1940von Betriebsobmann Fichtel & Sachs Eberhard Görner:
Aus der Rede:
„Im Auftrag der Betriebsführung spreche ich heute, aus Anlass der letzten Reichstraßensammlung zu euch, um einige Worte über den Sinn des wirklichen Opfers zu sagen. ....
Wenn morgen unsere Abteilungsleiter und Meister mit der Sammelbüchse zu euch kommen, dann denkt bitte daran, dass wir dieses eine mal ein Opfer bringen wollen, das alle bisherigen Sammelergebnisse in den Schatten stellt. Der stellv. Betriebsführer Herr Dir. Kaiser wird heute noch eine Abteilungsleiter-Sitzung einberufen, wo die Durchführung der Sammlung noch näher besprochen werden soll.
Das Ergebnis dieser Sammlung soll nicht mehr so beschämend sein wie das Ergebnis der ersten Reichsstraßensammlung des WHW bei der, ich kann es heute ruhig offen sagen, nur 1470.—RM tatsächlich gespendet wurden. Ich schäme mich fast diese Summe zu nennen. Die Firma hat wohl 8000.—RM gemeldet. Der Unterschieds-Betrag wurde von der Firma zugezahlt.“
Ende des Redetextes. Der Bericht fährt fort:
„Am gleichen Tag Nachmittag ½ 16 Uhr hatte Herr Dir. Kaiser die Betriebsdirektoren und Abteilungsleiter unseres Werkes zu einer Besprechung zusammengerufen. Herr Dir. Kaiser legte in eindringlicher Weise die Notwendigkeit dar, diesmal tatsächlich für die Abschlusssammlung ein Opfer zu bringen und bat um die Mitarbeit der Geladenen. Er hob besonders hervor dass wir keine enorme Aufstellung wollen, dass jedoch die ganze Angelegenheit individuell zu behandeln sei. Auch ich konnte an diese Männer einige Worte richten, zunächst rein organisatorischer Art über den Beginn der Sammlung usw. Ich bat vor allem darum, sogenannte Opferstöcke oder Opferaltäre aufzubauen, wenigstens in den größten Abteilungen, damit das besondere dieser Handlung feierlich herausgestellt wird. Zum Schluß forderte Herr Dir. Kaiser die anwesenden Direktoren und Abteilungsleiter auf, sich voll und ganz in den Dienst der Sache zu stellen und selbst vor allem mit gutem Beispiel voranzugehen.
Am Freitag eröffnete dann der stellv. Betriebsführer Herr Dir. Kaiser die Sammlung im Betrieb offiziell mit einer Rundfunkansprache die in Abschrift beiliegt. .....
Bei der Sammlung selbst konnte man feststellen, dass die Arbeitskameraden und –kameradinnen freudig diesem Appell Folge leisteten. Es gab natürlich wieder welche die aus der Reihe tanzen wollten und die mit eindringlichen Wort auf das verwerfliche ihres Tuns hingewiesen wurden. Gezwungen wurde niemand, das möchte ich hier besonders feststellen. Es ist klar, dass diese wenigen, die sonst nur 5 oder 10 Rpfg. in die Opferbüchse warfen, heute vor Wut platzten weil sie, um nicht zu sehr aufzufallen, immerhin auch 2 – 3.—RM zeichnen mußten. Wie gesagt, es sind nur die wenigen, die niemals ganz alle werden. Der weitaus größte Teil unserer Betriebsgemeinschaft brachte freudig und offenen Herzens dieses Opfer, wie auch ja das Gesamtergebnis von 21.3000.—RM zum Ausdruck bringt. ...
Schaffende sammelten und gaben alles für den Führer.
S i e g H e i l d e m F ü h r e r !
Betriebsobmann
Grammatikalische und Rechtschreibfehler aus dem Originaltext
Mai 1940
Artikel von Willy Sachs in der Werkszeitschrift „Feldpost vom Sachs“ mit schwülstiger Verherrlichung des Krieges.
Bild oben von links: unbekannt, OB Pösl, unbekannt, unbekannt, Willy Sachs, NSDAP-Kreisleiter Wilhelm Weidling
17. Juni 1942:
Ansprache des Konsuls Sachs an die NS-Zellenwalter anlässlich der Gedenkfeier für den gefallenen ehemaligen DAF-Betriebsobmann Michael Flierl
„Er war sehr tüchtig im Beruf und auch mit Leib und Seele bei seiner Aufgabe als Nationalsozialist und als führender Mann in unserer Betriebsgemeinschaft. Ich hatte ihn ja auch zum Handlungs-Bevollmächtigten meines Hauses gemacht.
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In stolzer Trauer wollen wir hohe Erinnerung an ihn in uns lebendig erhalten. Aber nicht nur in der Trauer wollen wir verharren, sondern uns aufraffen, gerade damit sein Opfer und das Opfer
aller unserer lieben Gefallenen nicht umsonst gewesen sein soll, und in zäher Arbeit und in seelischer Stärke helfen zur Erringung unseres Sieges.
Gerade die letzten Tage haben uns wieder derart große Kriegserfolge unserer eigenen Waffen und unserer Waffenbrüder gebracht, dass wir mit bester Zuversicht dem weiteren Verlauf der Dinge
entgegen sehen können.
Neu gestärkt in der Zuversicht auf unseren gerechten und sicheren Endsieg grüßen wir zum Abschluss unserer Gedenkfeier an unseren lieben Gefallenen Michel Flierl unseren Führer.
Unser Führer ein dreifaches Sieg Heil!
4. Juli 1942:
Rede auf dem Appell an die Betriebsjugend
Meine liebe Betriebsjugend!
Ich freue mich, dass ich wieder einmal Gelegenheit habe, Euch alle zusammen vor mir zu sehen und zu Euch sprechen zu können.
Ihr als die Jugend meines Betriebes, seid unsere Zukunft, und meine Sorge als Euer Betriebsführer ist Euere Zukunft.
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Ihr wisst, dass in Kriegszeiten die Betreuung der Jugend nicht so leicht ist wie in Friedenszeiten. Leider hat das Verhalten vieler Jugendlichen in der Allgemeinheit, und das Fehlen vieler unmittelbarer Erzieher es notwendig gemacht, Ordnungsmaßregeln für die Jugend, u.a. auch den Jugendarrest, einzurichten.
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Ich begrüße Gebietsführer Emsters aus Würzburg, der zu Euch sprechen wird.
Ich darf nun bitten, Gebietsführer Emsters, dass Sie das Wort nehmen.
20. Juni 1943:
Appell zur Woche der schaffenden Jugend
Dezember 1943:
Artikel Willy Sachs in der „Feldpost vom Sachs“
„Wir Deutsche sind ja nun eine große Familie geworden – niemand ist mehr, niemand ist weniger – und Kinder sind wir alle, Kinder unserer hehren Mutter Germania! Das fünfte Mal entbiete ich Euch nun meine Weihnachtsgrüße und -wünsche in Kriegszeit: der Friede ist noch immer nicht gekommen, der heiß erwünschte, der heiß ersehnte! Die Zeiten sind eher noch dunkler geworden, der Krieg erbitterter. Das Schicksal wollte uns keinen leichten Sieg geben. Wir sind nun vor die letzten Fragen unseres Daseins gestellt. Wir wissen, dass wir auch das Letzte hergeben müssen, wenn wir die große Prüfung bestehen wollen. Wir beklagen uns deshalb nicht. Wir haben unseren Glauben an ein höheres Dasein, an höhere Pflichten. Unserem Glauben und unsere Pflichten wollen wir treu sein. Mag kommen, was mag, wir müssen stark bleiben!“
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„Meine Arbeitskameraden im Felde! Ihr könnt Euch auf uns in der Heimat verlassen. Wie wir mit unbegrenztem Dank und Vertrauen auf Euch und Eure gewaltigen Leistungen sehen, so dürft Ihr mit
derselben Gewissheit auf Eure Arbeitskameraden in der Heimat blicken. Was diese leisten, was diese opfern, Männer und Frauen, Tag und Nacht, an der Maschine oder die Männer im Anschluss an ihre
Arbeit im Luft- und Werkschutz, besonders in diesen Tagen der Heimsuchung: das ist ebenfalls größtes Heldentum und höchster Anerkennung wert. Ihr dürft ohne Sorge sein: die Heimat wird nicht
nachlassen, Euch die Waffen zu schaffen, die Ihr braucht.
Mag auch die Gegenwart hart und dunkel sein: ruhigen Herzens gehen wir der Zukunft entgegen. Unseren Blick auf unsere toten Kameraden, unsere Vorbilder, gerichtet, werden wir, Front wie
Heimat, unsere Pflicht tun. So wird auch Gott uns helfen!“
Heil dem Vaterland, Heil dem Führer!