Umfangreiche Forschungen im Hinblick auf "sein" Oberndorf hat Bernd Köppel vorgenommen. Unermüdlich recherchierte er in alten Archiven und bat "seine" Oberndorfer um die Zurverfügungstellung alter Aufnahmen Oberndorfs. Auf diese Weise sammelten sich in seinem Archiv viele "Schätze", die Bernd Köppel aufgrund seines viel zu frühen Ablebens nicht mehr veröffentlichen konnte.
Seine Ehefrau Helene Luise Köppel hat nun das von Bernd Köppel hinterlassene Archiv für www.schweinfurtfuehrer.de geöffnet, wofür ihr an dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank ausgesprochen sei!
Bernd Köppel wird als waschechter Oberndorfer, der sich stets für die Belange dieses Stadtteils von Schweinfurt mit Nachdruck einsetzte, in die Geschichte Oberndorfs
eingehen.
1. Alte Postkarten von Schweinfurt - Oberndorf
2. Fotos, die von Oberndorfern Bernd Köppel zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt wurden:
Oberndorf in der Zeit des Nationalsozialismus
Dem Aufbruch folgt der Niedergang
Oberndorfer Impressionen
Klassenbild Jahrgang 1931/1932, eingeschult Ostern 1938
Die Lehrerin auf dem Foto (rechts) ist Frl. Bauer.
Reihe unten v. links: 1.Lieselotte Wiesler, 2. Elfriede Kistner-Ziegler, 3. Ottilie Hofmann, 4. .... Dietz, 5.Inge Glück, 6. Gerda Gerlichert, 7. ?, 8. Ilse Herold 9. Johanna Lampert-Heidt
2. Reihe: 1.Irmgard Simon, 2. Helga Beck, 3. Margot Appel, 4. Inge Lenhart 5. Erika Brand, 6. Helga Hein, 7. Hannelore Finzel-Weichsel, 8. Annemarie Wegner-Benkert 9. Erika Beyerlein-Greser
3. Reihe: 1. Helga Pauli, 2. Marianne Halliger, 3. Helene Werner-Seidl, 4. Lotte Full-Urban 5. Else Kurz-Heinisch, 6. ?, 7. Herta Sauer
4. Reihe: 1. Herta Werner-Franz, 2. Gerda Gold, 3. Ilse Sandlein-Schreiner, 4. Elfriede Habermann, 5. Luise Geis, 6. Marianne Krug-Boeck, 7. Maja Heinkelmann, 8. Anita
Nagler-Nickel
Der letzte Hirte von Oberndorf: Josef Bächler, genannt Gens-Johann
Bernd Köppel hat in seinem Büchlein "Die Oberndorfer" auch Josef Bächler verewigt:
"Der Gens-Johann war ein Oberndorfer Original. Eigentlich hieß er ja Josef Bächler. Geboren wurde er am 18.11.1854 als Sohn der ledigen Näherin Luise Bächler in Schweinfurt. Josef Bächler,
genannt Johann, wohnte in der Hauptstraße 10, bzw. 20 und starb am 27.04.1922. Seine Beerdigung fand am 30. April unter großer Anteilnahme der ganzen Bevölkerung auf dem Oberndorfer Friedhof
statt. das Grab ist noch heute gut erhalten und auf dem schlichten Holzkreuz kann man lesen: Arm bist du geboren, arm bist du gestorben, aber alle die dich kannten, hatten dich von Herzen
gern.
Von einem Zeitgenossen wurde der Gens-Johann so beschrieben:
"Scharf erscheint sie mir noch im Gedächtnis, die gedrungene Gestalt, die stets in einem uralten, zerschlissenen Mantel steckte, der eigentlich in keiner Hinsicht mehr diese Bezeichnung verdiente. Ich sehe ihn noch mit dem steinalten großen Hut, mit dem gleich einer Dachrinne hochgekrempelten Rand, unter dem ein wildbärtiges Gesicht hervorblickte. Gewiß ähnelte der Johann mehr einem Abruzzenräuber oder texanischen Gambusino als einem harmlosen, unterfränkischen Dorf-Gänsehirten. - Es ist mir, als ginge er eben jetzt, wie das seine Art war, raschen Schrittes durch die Gassen. Mit der Peitsche knallend, Selbstgespräche murmelnd, als hätte er eine wichtige Mission, die keinen Aufschub duldet, zu erfüllen." (aus dem Schweinfurter Tagblatt 1942)
Ein anderer Oberndorfer schilderte in so:
"Wenn der Gens-Johann seine vielzählige Schnatterschar zusammengeholt hatte, trieb er sie hinab in den Oberndorfer Park. Das war bei ihm sozusagen Tradition. Sein Ausmarsch glich immer einer
Art Triumphzug. Der Erwachsene sah dem komischen Kauz, der nach seinem Gehaben etwas Stolzes, gleichsam Selbstherrliches trug, kopfschüttelnd nach. Die Kinder folgten ihm, als wäre Johann eine
groteske menschliche Abart des rattenfängers von Hameln. Der Park war das eigentliche Milieu, mit dem vereint man den Johann durch die Augen der Erinnerung sieht. Am zaun auf dem Eckstein saß er,
zwischen den Knien die Peitsche, deren Stil er beständig auf den Boden niederstieß, dabei vor sich hinbrummelnd, mit den in ausgelatschten, steinzeitlich anmutenden Stiefeln steckenden Füßen, den
Takt wippend." (mehr in Bernd Köppels "Die Oberndorfer"
Oberndorfer Vereinsleben
Nach den Aufzeichnungen Bernd Köppels gab es in Oberndorf bis zur Eingemeindung folgende Vereine (in Klammern Gründungsjahr):
1. Gesangsverein Oberndorf (1837)
2. Turnverein Oberndorf (1862)
3. Freiwillige Feuerwehr Oberndorf (1864)
4. Zimmerstutzenschießverein (1876)
5. Verschönerungsverein (1893)
6. Flottenverein Oberndorf (1908)
7. Obstbauverein Oberndorf (1908)
8. Kriegerverein (?)
9. Kraftsportverein (?)
10.Radfahrverein (?)
Der Künstler Gustl Kirchner - ein waschechter Oberndorfer
Nach ihm ist die Gustl-Kirchner-Straße benannt und jeder Oberndorfer sollte einmal den Künstlerhof besucht haben, der nicht immer ein Künstlerhof war, wie nachstehendes Foto deutlich
macht!
Anschrift
Hauptstraße 13
97424 Oberndorf
Informationen
Tel.: 09721-51 479
E-mail: info@kunsthalle-schweinfurt.de
Öffnungszeiten
Besichtigung nach telefonischer Voranmeldung
Führungen
Gruppen und Schulklassen können individuelle Führungen, auch außerhalb der Öffnungszeiten, beim Museums-Service Schweinfurt MuSe unter Tel. 09721/514744 buchen.
Weitere alte Aufnahmen
Oberndorf und seine Dolinen
Plötzlich veschwunden ist noch niemand von den Oberndorfern. Möglich wäre dies allerdings, denn auch auf Oberndorfs Äckern tut sich zuweilen plötzlich die Erde auf, wenn unterirdische Höhlen
einsacken. So geschehen im Jahre 1987. Auf dem Foto begutachten Bernd Köppel, sein Sohn Stefan und Christian Geiß den "Höllenschlund" an der Kesslergrube.