Carl von Schultes

Carl Ritter von Schultes
Carl Ritter von Schultes

Carl von Schultes wurde am 18. Oktober 1824 geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Würzburg und war danach zunächst  in Marktsteft und Würzburg am Gericht berufstätig.

Im Jahre 1851 akzeptierte er das Angebot der Stadt Schweinfurt als Rechtsrat der Stadt tätig zu werden. Im Jahre 1852 bereits wurde er im Alter von nur 28 Jahren zum Bürgermeister Schweinfurts gewählt.

Auf Carl von Schultes gehen viele Initiativen der Wandlung Schweinfurts von einer landwirtschaftlich geprägten Stadt zu einer Industriestadt zurück, auch, wenn hier im Nachhinein aus heutiger Sicht nicht alles positiv zu werten, denn die "Modernisierung" der Verkehrswege durch Abbruch vieler historischer Bauwerke und Türme ist äußerst zu bedauern. Dennoch ist keineswegs zu bestreiten, dass seine vorausschauende Planung der Infrastruktur für Schweinfurt wirtschaftlich äußerst förderlich war.

 


Das Grab Carl v. Schultes im Hauptfriedhof in Schweinfurt
Das Grab Carl v. Schultes im Hauptfriedhof in Schweinfurt

Carl von Schultes war ein Mann des Fortschritts. Dadurch veränderte sich leider das traditionelle Stadtbild als unvermeidbarer Nebeneffekt konsequenter Industrialisierungsmaßnahmen. Diesen und der Wohngebietserweiterung fielen in seiner Amtszeit das Spitaltor, das Obertor und das Mühltor zum Opfer. Und 1880 fiel auch noch ein weiterer Teil der Stadtbefestigung: Der Basteiturm musste dem Schulhausneubau weichen.

Im Jahre 1866 wurde Carl von Schultes von König Ludwig mit dem Zivilverdienstorden ausgezeichnet. Damit war auch der Ritteradel verbunden: Carl Schultes konnte sich von nun an "Carl Ritter von Schultes" nennen. Mit dieser seltenen Auszeichnung waren bis dahin nur die Bürgermeister von München und Nürnberg bedacht worden. Einige Jahre danach erhielt er noch den Titel des königlichen Hofrats.

Auch die Stadt ehrte ihn mit dem "silbernen Becher" und zum 25. Dienstjubiläum erneut mit einem "silbernen Tafelaufsatz". 1892 – zum 40-jährigen Dienstjubiläum – folgte schließlich die Benennung einer Straße mit seinem Namen und eine Schenkung von 5000 Mark. Die Schultesstraße trägt noch heute seinen Namen.

Carl von Schultes hatte das ehrgeizige Ziel die Stadt von allen ihren Schulden zu befreien, was ihm jedoch nicht gelang, denn bald musste er einsehen, dass neben dem Rückzahlen von Schulden bei zeitgemäßer Entwicklung auch erhebliche Neuinvestitionen erforderlich sind. Seine Politik verhinderte jedoch ein wesentliches Ansteigen des Schuldenstandes. Zwar waren die Schulden nach seiner Amtszeit angestiegen, jedoch waren der Vermögensstand und Wirtschaftskraft erheblich verbessert worden. Dazu gehörte auch der Bau eines Gas- und Wasserwerkes zur Versorgung der Stadt.

Carl von Schultes starb am 20. November 1896 inmitten seiner Arbeit auf einer Sitzung des unterfränkischen Landrats an einem Schlaganfall.

Grabinschrift
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