Philipp Moritz Fischer
Philipp Moritz Fischer wurde am 08. März 1812 in Schweinfurt - Ortsteil Oberndorf geboren.
Er genoss eine umfangreiche Ausbildung. Seine Lehr- und Wanderjahre führten in verschiedene Länder Europas. Erst im Jahre 1843 kehrte er - von London kommend - nach Schweinfurt zurück.
Hier baute er zunächst ein viersitziges Veloziped (Fahrrad) mit einem Raddurchmesser von 3 1/2 m und weiter ein zweirädriges Veloziped mit Pedalkurbelantrieb. Es soll das erste Fahrrad
gewesen sein, doch ist dies nicht ganz unumstritten. Im stadtgeschichtlichen Museum in Schweinfurt steht das einzige Original dieses von Fischer konstruierten Fahrradtyps.
Die Inschrift auf Fischers Grab lautet:
„Hier ruht PMF, Erfinder des Tretkurbel-Fahrrades“. Von Beruf war Fischer eigentlich Orgelbauer und Musikinstrumenten- hersteller.
Sein Sohn war Friedrich Fischer, der 1883 die erste Kugellschleifmaschine entwickelte und aus dessen Betrieb letztendlich die Firma FAG Kugelfischer hervorging (heute Schaeffler-Gruppe).
Philipp Moritz Fischer starb am 06. September 1890 in Schweinfurt.
Die Oberndorfer in Schweinfurt sind ganz besonders stolz auf "ihren Helden" Moritz Fischer. Deshalb haben sie auch am 08. März 2012 ihren Bauherrn der ersten hölzernen Laufmaschine anlässlich seines 200. Geburtstages in einer Gedenkveranstaltung gewürdigt, der in Oberndorf im Haus nebem dem "Schwarzen Adler" lebte. Im Haus des heutigen "Schwarzen Adlers" wurde Moritz Fischer geboren.
Er besuchte die Oberndorfer Volksschule und anschließend die Lateinschule, die in mitten in der Stadt angesiedelt war. Den Weg dorthin soll er mit seinen damals 9 Jahren mit einer Laufmaschine zurückgelegt haben. Mit 13 Jahren beendete er die Schulausbildung und begann mit seiner Lehre beim Schreiner Philipp Thalmayer in Würzburg, um eine Ausbildung beim Orgelbauer Ehrlich in Bamberg anzuschließen.
Nach seiner Rückkehr nach Schweinfurt im Jahre 1837 kürte er die Gasstätte "Zur Traube" an der Ecke zur Johannisgasse zu seinem Lieblingslokal; dies nicht nur wegen des dort ausgeschenkten Weins, vielmehr wegen der Wirtstochter Wilhelmine Lambinus, die er schließlich im Jahre auch heiratete.
1844 eröffnete er dann in der Oberen Straße 8 eine Reperaturwerkstatt für Orgel und Klavier. Auch von dort habe er seine Kundschaft oft mit der Laufmaschine (auch Laufrad genannt) aufgesucht. Dabei wird ihn die Steigung bzw. das Gefälle der Oberen Straße so gestört haben, dass ihm der Gedanke kam, das Vorderrad mit einem Antrieb auszustatten. Moritz Fischer soll daraufhin der Erste gewesen sein, der das Vorderrad seiner "Drais'schen Laufmaschine" mit einer Tretkurbel mit drehbaren Pedalen ausgerüstet hat. Dies soll im Zeitraum zwischen 1844 und 1852 geschehen sein.
Moritz Fischer veränderte sich hierdurch beruflich jedoch nicht. Er blieb bei seinem Beruf als Orgel- und Klavierbauer.
Erst sein Sohn Friedrich widmete sich dem Beruf Fahrradbauer und konstruierte und baute Hochräder, Fahrräder und rüstete sie mit Kugellagern aus. Friedrich erfand auch die Herstellung der
hierfür erforderlichen runden Kugeln.