Theodor Vogel

Theodor Vogel  * 31.07.1901 in Schweinfurt, + 09.02.1977 in Glashütten/Taunus.    war ein Schweinfurter Unternehmer und Schriftsteller sowie ein bedeutender Freimaurer. Theodor Vogel gilt als Einiger der deutschen Freimaurerei nach der Verbotszeit während des Nationalsozialismus.

Theodor Vogel studierte nach dem Oberrealschulabschluss 1920 in  Nürnberg das Fach Bauwesen an den Technischen Hochschulen  München und  Darmstadt. Er erhielt 1924 das Diplom als Bauingenieur.und schloss im gleichen Jahr die Ehe mit Else Anna, geb. Raasch. Zwischen 1926 und 1944 wurden ihnen 9 Kinder geboren, 6 Töchter und 3 Söhne.  Zunächst lebte das Ehepaaar in Schweinfurt. Im Jahr 1932 promovierteer in Darmstadt zum Dr,-Ing. und es schloss sich ein Studium der Volkswirtschaftslehre in Frankfurt und München an.

1934 und 1935 lebte die zu jenem Zeitpunkt sechsköpfige Familie in Nürnberg. Im Sommer 1935 übersiedelte sie nach Schonungen bei Schweinfurt, wo sie bis 1953 ihren Wohnsitz behielt.  Ab 1953 lebte die Familie dann  in Schweinfurt.

links Theodor Vogel, rechts daneben sein Vater und Firmengründer Hermann Vogel in Schweinfurt - danke für dieses Foto an Ernst Härterich
links Theodor Vogel, rechts daneben sein Vater und Firmengründer Hermann Vogel in Schweinfurt - danke für dieses Foto an Ernst Härterich

Theodor Vogel betrieb Anfang der 1930er-Jahre ein Ingenieurbüro in Nürnberg und ab 1935 in Schweinfurt. Nach dem Krieg bzw. ab 1944 nach der Zerstörung des Bürohauses verlagerte er dies nach Schonungen. Darüberhinaus betrieb er während des Krieges auch ein Büro in Saarbrücken.

Er gehörte keinerlei nationalsozialistischer Organisation an.

Nach Kriegsende übernahm er auch die Metallbaufirma seines Vaters Hermann Vogel und vergrößerte die Firma zu einem international tätigen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.

In den 1950er Jahren gründete er noch eine Zweigfirma in Sontra in Hessen mit ca. 200 Arbeitnehmern und eine Zweigstelle in Beirut im Libanon (AG STAL), an der er zu 50 % beteilgt war. (1962)

Er engagierte sich ehrenamtlich als Präsident des Deutschen Stahlbau Verbandes als auch im Landesverband der Bayerischen Industrie. 1963 bis 1967 übte er das Amt des Präsidenten der IHK Würzburg-Schweinfurt aus.

 

In der Mitte Theodor Vogel auf dem Betriebsgelände beim Hutrasen (heute Fa, Schauer), ganz rechts der Betriebratsvorsitzende Sandrock, links der stellvertr. Betriebsratsvorsitzende Hafner - Danke für dieses Foto an Ernst Härterich
In der Mitte Theodor Vogel auf dem Betriebsgelände beim Hutrasen (heute Fa, Schauer), ganz rechts der Betriebratsvorsitzende Sandrock, links der stellvertr. Betriebsratsvorsitzende Hafner - Danke für dieses Foto an Ernst Härterich

Gemeinsam mit seinem Vater Hermann wurde Theodor Vogel am 1. Oktober in die Freimaurerloge "Brudertreue am Main" in Schweinfurt aufgenommen und 1930 wurde er zum Meister erhoben.

Nach Beendigung des Verbots durch die Nationalsozialisten wurde Theodor Vogel am 1. April 1948 Meister vom Stuhl und am 1. Mai desselben Jahres Großmeister der Großloge zur Sonne. Theodor Vogel wirkte entscheidend mit an der Gründung der Vereinigten Großloge von Deutschland am 19. Mai 1949 in der Frankfurter Paulskirche (später ab 1958 weitergeführt als Großloge der Alten Freien und AngenommenenMaurer in Deutschland). Mit diesem Schritt vereinigten sich die Großlogen, die vor 1933 getrennt organisiert waren. Theodor Vogel wurde der erste Großmeister dieser Vereinigung bis 1958. Ein Jahr später wurde er Großmeister der VGLvD, der Vereinigten Großlogen von Deutschland, die sich in diesem Jahr als Dachverband zusammenschlossen. In diesem Amt verschaffte er der deutschen Freimaurerei internationales Ansehen.

Theodor Vogels Engagements in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen brachten ihm zahlreiche Ehrungen ein, darunter das Große Bundesverdienstkreuz, den Bayerischen Verdienstorden, die Goldene Bürgermedaille der Stadt Schweinfurt und das Goldene Stadtsiegel der Stadt Würzburg. Er war Ehrenbürger auch Ehrenbürger der Technischen Hochschule München. 

In Schweinfurt ist die Theodor-Vogel-Straße nach ihm benannt. Zum 100. Geburtstag widmeten ihm das Stadtarchiv und die Städtischen Sammlungen Schweinfurt eine Ausstellung.