Conrad Celtis

Conrad Celtis
Conrad Celtis

Conrad Celtis wurde am 01. Februar 1459 in Wipfeld bei Schweinfurt geboren.

Er trug den Beinamen Protucius. Er war Humanist und Dichter. Er kam nicht mit dem Namen Celtis zur Welt. Er nannte sich nach Humanistenbrauch so, denn dieser lateinische Name bedeutet nichts anderes als "Bickel" oder "Pickel" oder "Pyckell".

Er wurde als Sohn eines Winzers geboren und besuchte zunächst die Schule in Würzburg. Anschließend nahm er in Köln das Studium auf, wo er im Jahre 1479 das Bakkalaureat (heute Bachelor) in den Artes liberales (sogenannte sieben freie Künste = sieben Studienfächer) erwarb. Anschließend studierte er ohne Abschluss Theologie.

Im Rahmen einer Gelehrtenreise nach Buda im Jahre 1482 wurde er in den dortigen Gelehrtenkreis um Matthias Corvinus aufgenommen.

1484 setzte er sein Studium in Heidelberg fort. 1485 absolvierte er sein Magisterexamen und reiste anschließend nach Italien. Er studierte dort in Padua, Ferrara, Bologna, Florenz, Venedig und Rom.

1487 übernahm er eine Lehrtätigkeit in Erfurt, Rostock und Leipzig.

Am 18. April 1487 wurde er auf dem Nürnberger Reichstag von Kaiser Friedrich III. zum "poeta laureatus" gekrönt.

1489 widmete er sich an der Universität in Krakau den Fächern Mathematik und Astronomie. 1491 und 1492 übernahm er eine Professsur für Rhetorik und Poetik in Ingolstadt. Ab 1492 übernahm er die Leitung der Domschule in Regensburg. 1495 wurde er zum Lehrer der Söhne des Kurfürsten Philip von der Pfalz berufen und wirkte in Heidelberg.

1497 wurde er von König Maximilian I. als Lektor für Poetik und Rhetorik nach Wien beordert. Dort verbrachte er von da an die meiste Zeit des letzten Jahrzehnts seines Lebens. Er starb am 04. Februar 1508.

 

 

 


Celtis war ein bedeutender Poet, doch wirkte er weit darüber hinaus. Er war auch Geograph und Editor. Durch ihn wurde die Straßenkarte des Römischen Reiches wieder entdeckt. Bei seinen Forschungen in den Schriften des Klosters St. Emmeran in Regensburg fand er um 1494 eine lateinische Handschrift der Roswitha von Gandersheim, die er im Jahre 1501 veröffentlichte. Weiter veröffentlichte er die Werke von Tacitus und Seneca, darunter die Germania von Tacitus, womit er auch die deutsche Vorgeschichte ins Bewußtsein brachte und damit die Geschichtsforschung erheblich voran brachte.

Eines seiner ganz großen Projekte war die "Germania Illustrata", mit der er den Versuch unternahm, alle Fakten deutscher Geschichte zusammenzufassen und zu verbreiten.

 

In Schweinfurt sind nach ihm das Celtis-Gymnasium und eine Straße benannt. 

 

 

Hier noch ein Artikel zur Person Conrad Celtis aus der Beilage der Zeitschrift "Das Bayernland", 47. Jahrgang, Heft 7/8, April 1936

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