Gregor Heimburg
Gregor Heimburgs Geburtsdatum ist nicht genau bekannt. Er wurde nach dem Jahr 1400 in Schweinfurt als Sohn einer Schweinfurter Familie bürgerlichen Stands geboren. Er wurde ein bekannter Humanist und Staatsmann.
Er studierte u.a. in Padua, wo er um 1430 den Grad des Doktors beider Rechte (Diese Pluralform verdeutlicht das mittelalterliche Verständnis zweier getrennter Rechtsmaterien, des weltlichen Zivilrechts und des kanonischen Kirchenrechts. Hat der Studierende ebenso Leistungen im Kirchenrecht erbracht, so verliehen einige Fakultäten den Grad "Doktor beider Rechte").
Er wurde später Generalvikar des Bischofs von Mainz und nahm für ihn als Sprecher der kurfürstlichen Delegation am Konzil von Basel teil. (Das Konzil von Basel zählt (1431–1449) zu den bedeutendsten Synoden im 15. Jahrhundert) Mit dieser Synode sollte die Kirche umfassend reformiert werden. Später trat er auch als Sprecher des Königs Sigismund auf.
Von 1433 - 1461 verbrachte er die meiste Zeit in Nürnberg, wo er als Syndicus für die freie Reichsstadt Nürnberg tätig war.
Während des ersten Marktgrafenkrieges vertrat er Nürnberg in der Auseinandersetzung mit Marktgraf Albrecht Achilles. 1458 schließlich trat er auch in die Dienste des Alberts von Österreich (Albrecht VI. wurde genannt der Freigebige oder der Verschwender ( geb. 18. Dezember 1418 Wien, gest. 2. Dezember 1463 in Wien).
Im Mai 1458 trat der konziliaristisch eingestellte Heimburg in die Dienste von Sigismund von Tirol. Mit diesem vertrat er konsequent die Gegenposition zur päpstlichen Politik und war bereits bei den Reichstagen mit dieser Position aufgetreten. Da Heimburg beharrlich und wiederholt diese Position der Fürsten gegen den Papst einnahm, wurde er 1460 exkommuniziert und enteignet.
Heimburg gab jedoch nicht auf. Er trat 1466 in den Dienst Georg von Podiebrads, des hussisch-böhmischen Königs, dessen antipäpstliche Haltung er vehement verteidigte. Dieser übergab ihm im Jahre 1469 den Ort Nelahozeves (eine Gemeinde im heutigen Tschechien, bedeutet auf deutsch: Mühlhausen), an dem Heimburg sich jedoch nicht lange erfreuen konnte, denn Papst Paul II. exkommunizierte den bereits Exkommunizierten erneut, um ihm auch dies enteignen zu können. Auch der Besitz Heimburgs in Dettelbach wurde ihm durch päpstliche Machenschaften abgenommen.
Nach dem Tode seines Dienstherren Georg v. Podiebrad flüchtete er zu dessen Schwiegersohn Albrecht, dem Beherzten, nach Dresden. Die Geistlichkeit der Stadt verweigerte daraufhin mehrere Tage lang den Gottesdienst, um Albrecht zu zwingen, Heimburg wieder zu vertreiben. Der Herzog brachte ihn somit (so beherzt war er offensichtlich doch nicht) nach Tharandt in Sicherheit und bat seinen Bruder, Kurfürst Ernst aus Sachsen, Heimburgs Befreiung vom Bann zu erwirken. Schließlich gestattete der Papst Bischof Dietrich von Meißen Heimburg 1472 in Dresden, im Beisein der Fürsten Ernst und Albrecht, feierlich die Absolution zu erteilen. Nach Heimburgs Tod wurde dieser mutmaßlich (ist umstritten) in der Kreuzkirche oder Franziskanerkirche in Dresden bestattet.
Bekannt von ihm ist das Werk:
"Scripta nervosa justiaque plena ex manuscriptis nunc primum eruta", Frankfurt am Main. 1608.
Hier noch ein Artikel zur Person Heimburgs aus der Beilage der Zeitschrift "Das Bayernland", 47. Jahrgang, Heft 7/8, April 1936
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