Heinrich Hermann Frey

Heinrich Herrmann Frey im Predigerornat mit Buch; Holzschnitt bei J. Schröder; 1605
Heinrich Herrmann Frey im Predigerornat mit Buch; Holzschnitt bei J. Schröder; 1605

Stadtpfarrer und Magister Hermann Heinrich Frey (1549-1599)

 

Hermann Heinrich Frey wurde im Jahre 1549 in Dürrmenz bei Maulbronn als Sohn des württem-

bergischen evangelischen Geistlichen Jacob Eusebius Frey geboren. Dieser unterzeichnete als einer der ersten evangelischen Geistlichen in Württemberg die Concordienformel. Somit kann Hermann Heinrich Frey als ein echtes Kind der Reformation bezeichnet werden.

Zunächst hatte er die Absicht Arzneimittelkunde zu studieren, sattelte jedoch auf Anraten seines Lehrers Theodor Schnepf auf Theologie um. Dieses Studium absolvierte er so erfolgreich, dass er bereits im Alter von 20 Jahren den Magistertitel erlangte. Er war danach an drei Orten in Württemberg als Seelsorger tätig. Als solcher hatte er höchstes Ansehen beim Landesherren Herzog Ludwig. Dennoch zog er nach Schweinfurt, wo er trotz seiner jungen Jahre an Stelle des abgesetzten Pfarrers Tinctorius zum Vorstand der Kirchengemeinde gewählt wurde und Superintendent wurde. Er verfasste zahlreiche theologische Werke. Er wirkte 22 Jahre lang in Schweinfurt bis zu seinem Tode. Er hielt viele Kontakte zu Emigranten der Gegenreformation und hatte viele bedeutende Persönlichkeiten jener Zeit zum Freund. Er war aufgrund seiner außergewöhnlichen Belesenheit, seiner gründlichen Forschungen und seiner Kenntnisse alter Sprachen (darunter das Hebräische) sehr geschätzt.

 

Seine Freunde wählten für ihn folgende Grabinschrift (übersetzt aus dem Lateinischen):

Hier ruht Hermann Frey seit dem Tag seiner Bestattung

Der Superintendent war an dem Haus des Herrn

Ihn hat Ludwig, der Herzog des Württembergischen Landes

Aus besonderer Gunst unserer Gemeinde gesandt

Einundzwanzig Jahre hat er mit seltener Treue

Seines heiligen Amts heilige Pflichten erfüllt

Wer, o teuerster Lehrer, Du seist, oh geh nicht vorrüber

Ohne das Wort: Es ruh' sanft des Entseelten Gebein

Bis mit den Heiligen er ersteh aus den Banden des Todes

und im ewigen Licht himmlische Hütten bezieht.

 

Besondere Bekanntheit erlangte Frey durch sein "Theobiblion: Biblisch Thierbuch, darinn alle etc. Thiere (deren in der Bibel Meldung geschieht) sampt ihren Eigenschaften und anhangenden nützlichen Historien beschrieben sind" aus dem Jahre 1595. Somit gilt er als einer der ersten Verfasser der biblischen Zoologie. Er wollte damit zum einen unterhalten, zum andern aber auch geistliche Hinweise vermitteln. Mit dieser Schrift löste er in wissenschaftlichen Kreisen heftige Untersuchungen und Diskussionen bezüglich der in der Bibel erwähnten Tiere aus.

Neben dem "Phylargyrum exxlesiae" und dem "Voluptuaium ecclesiasticum" wurden noch 22 "Luciae-Predigten vom Amt und Stand einer christlichen Obrigkeit" von ihm gedruckt.

Frey starb im Jahre 1599 im Alter von 50 Jahren in Schweinfurt.