Der Schatz im schwarzen Loch
Wenn man von Grafenrheinfeld durch den Wald nach Schwebheim geht, kommt man an einem Wasserloch vorüber, das man "das schwarze Loch" nennt. Es soll unergründlich tief sein.
Vor langer Zeit schlugen einmal Bauern neben dem Loch eine Eiche um; sie fiel hinein und versank ganz und gar darin, so dass die Bauern ohne den Baum heimziehen mussten. Es heißt auch, ein Reiter sei schon in diesem Loch ertrunken und einmal sei sogar ein Fuhrmann mit seinem Wagen im Ufermorast versunken und mitsamt den Pferden ums Leben gekommen.
Zu Leuten, die in den Wald gingen, worin das unheimliche Wasser steht, sagte einmal ein Mann: " Am schwarzen Loch ist ein Kessel voll Gold vergraben; und wenn Ihr ihn herausheben wollt, so
dürft Ihr nichts dabei reden." Die Leute gingen sogleich an jene Stelle, gruben, und wirklich fanden sie einen schweren kupfernen Kessel im Boden steckend. Sie hatten den Kessel schon zur Hälfte
herausgehoben, als doch einer von ihnen sagte: "Zu! häibt halt nou ä weng!" Erschrocken ließen die andern los und der Kessel versank wieder in dem feuchten Boden. Sie hatten ihn gesehen und sahen
ihn nimmermehr.