Der Senftenhof
Wo der Reuterspfad nach der Flurmark Lindenau auf den Schwebheimer Wald trifft, stand vor langer, langer Zeit ein stattliches Bauerngut. Das war der Senftenhof. Zu ihm gehörten einmal die Wiesen und Felder, die dort heute noch diesen Flurnamen tragen, und ein schönes Stück Wald beiderseits der Straße. Damit grenzte der Hof an die Gemarkungen zugleich von Schweinfurt, Grafenrheinfeld, Gochsheim und Sennfeld.
Der letzte Besitzer dieses Hofes hatte nur drei Töchter, die ledig blieben. Diese bewirtschafteten nach dem Tode des Vaters den Hof nach ihren Kräften bis ins hohe Alter. Als sie nicht mehr arbeiten konnten, gingen sie nach Gochsheim und baten um Aufnahme und Pflege. Aber wer sollte da für die drei alten Damen sorgen? Die Gochsheimer hatten ihre Arbeit und schickten sie deshalb nach Sennfeld. Auch dort wurden sie abgewiesen. Niemand hatte Zeit und auch Lust zur Pflege. In Grafenrheinfeld getrauten sie sich gar nicht erst anzufragen. So gingen sie nach Schweinfiurt ins Spital. In diesem hatte man von jeher kranken und alten Leuten, die nichts mehr vom Leben zu erhoffen hatten als ein seliges Ende, eine ruhige Heimstatt gegönnt. Hier wurden schließlich auch die drei Fräulein vom Senftenhof freundlich aufgenommen und bis zu ihrem Tode verpflegt. Aus Dankbarkeit schenkten sie dem Spital den zum Senftenhof gehörenden Wald. Das ist das "Spitalholz" im Schwebheimer Wald.
Das Spitalholz ist heute noch ein wertvoller Teil der Hospitalstiftung. Unsere Altforderen haben uns damit ein gutes Beispiel gegeben.