Mein Schweinfurt
Stadtteil Zürch
Der Stadtteil Zürch ist der älteste Teil der Stadt Schweinfurt.
Er wurde im Rahmen der Altstadtsanierung vielerorts renoviert. Einige Anwesen suchen noch einen Bauherrn, der ihnen wieder zu altem Glanz verhilft.
Es ist ein malerischer Stadtteil mit den Sehenswürdigkeiten Ebracher Hof und St. Salvatorkirche zwischen Brückenstraße, Rückertstraße, Stadtmauer am Unteren Marienbach und Paul-Rummert-Ring. Dicht bevölkert ist das alte Areal ein jedes Jahr während der Zürch-Kirchweih, ein stimmungsvolles Fest, verteilt auf die Gassen, den Ebracher Hof und den Unteren Wall, der oberhalb der Stadtmauer am Unteren Marienbach verläuft.
Im Stadtteil Zürch ist umfassende historische Bausubstanz in Form von Wohn- und Handwerkergebäuden zu sehen.
Das Haus Nr. 15 der Burggasse zeigt ein interessantes Zeichen über dem Hauseingang. Das Hauszeichen aus klassizistischem Stuck enthält einen grünen Baum mit schwarzem Vogel (Schweinfurter Adler oder Eule?) und die Initialen CC. die für Caspar Cramer stehen, dem Begründer der Cramerschen Mühle.
Im Stadtteil Zürch ist umfassende historische Bausubstanz in Form von Wohn- und Handwerkergebäuden zu sehen. Viele Einzelhäuser wurden bereits liebevoll restauriert und lassen den historischen Charakter des Viertels immer mehr aufleben.
Auch das älteste noch erhaltene Haus in Schweinfurt befindet sich im Stadtteil Zürch und wartet auf seine Renovierung.
Es ist immer wieder zu hören und zu lesen, dass sich der Name "Zürch" ableitet von den Worten zirk, zirch, zürch, zurch, wss so viel wie Kot bedeutet. Daraus zu schließen, dieser Stadtteil sei im Mittelalter besonders verschmutzt gewesen dürfte nicht der Richtigkeit entsprechen, denn auch zu jener Zeit gab es, wenn auch im bescheidenen Maße, Vorschriften zur Reinhaltung.
Richtig dürfte sein, dass der name Zürch auf zirc oder zirk zurückzuführen ist, was so viel bedeutet wie Bezirk.
Diese Meinung vertritt auch Herr Michael Unrath aus Nassach, der sich eingehend mit dieser Frage beschäftigt hat. Er schreibt hierzu:
" Der Zürch gibt in diesem Falle einen Hinweis auf den Burg(be)zirk, den Standort der ehemaligen Reichsburg in diesem Stadtteil, die Graf Berthold IV von Henneberg um 1310 errichtete und die bereits 1427 wieder zerstört wurde. Gleichzeitig wird damit auch der rechtliche Sonderstatus des Burgareals innerhalb des Stadtgebietes manifestiert. Diese Fläche war auch nach dem Abgang der Burg und Abtragung der sichtbaren oberirdischen Gebäudereste ein Sondergebiet/eine Sonderrechtszone auf der noch lange Rechte und Pflichten wie bei Burgmannsitzen (Burggütern) üblich ruhten. Ähnliches galt auch schon für die Vorgängerin dieser Reichsburg auf der Peterstirn im Osten vor den Toren der Stadt."
Dies klingt überzeugend!
Dennoch: Darüber lässt sich sicher trefflich streiten, denn keiner weiß es genau!
Übrigens: In den Annalen taucht der Name "Zürch" für Schweinfurt erstmals im Jahre 1377 auf, urkundlich wird er erstmals 1538 erwähnt.
Lage der ehemaligen Reichsburg im Zürch, eingezeichnet in einen modernen Stadtplan (aus Frühgeschichte der Stadt Schweinfurt von 700 bis 1500, Dirk Rosenstock, Schweinfurter Museumsschriften 49/1992
verschiedene weitere Fotos:
Beispiel eines gelungenen Wiederaufbaus im Stadtteil Zürch (Nr.1)
danke an Conni und Norbert Brand!
Krumme Gasse
Nördlich an den Stadtteil Zürch in Verlängerung der Frauengasse schließt sich jenseits der Rückertstraße die Krumme Gasse an, die parallel zum Oberen Wall verläuft und dann zur Oberen Straße abbiegt.
Auch hier hat sich zum Teil der mittelalterliche Charakter Alt-Schweinfurts bewahrt und einige liebevoll restaurierten Häuser erfreuen den Spaziergänger, der auch diesen Weg einmal bewußt
wählen sollte.
